Duft & Aromen

Symrise trumpft auf

Der Duft- und Aromenhersteller wächst dynamisch und sieht sich durch die weltweiten Krisen wenig beeinträchtigt. Die Dividende steigt zum zwölften Mal in Folge.

Symrise trumpft auf

ak Köln

Allen Krisen zum Trotz hat Symrise 2021 bei Umsatz und Ergebnis deutlich zugelegt und die zuletzt im Oktober angehobenen Finanzziele erfüllt. Der langjährige Symrise-Chef Heinz-Jürgen Bertram (63), dessen Vertrag vor kurzem bis 2025 verlängert worden ist, zeigte sich bei der Bilanzvorlage auch für die Zukunft zuversichtlich. „Wir sehen die Stärken in unserem robusten Geschäftsmodell.“ Die Eckpfeiler seien das diversifizierte Portfolio, die breite regionale Aufstellung und die Rückwärtsintegration in immer mehr Rohstoffe, mit der Symrise die Preissteigerungen abfedern könne.

Der Krieg in der Ukraine trifft Symrise laut Bertram im Geschäft sehr überschaubar. Die Aktivitäten in Russland und der Ukraine machten weniger als 3% des Konzernumsatzes aus. In Russland betreibt Symrise nach Angaben des Konzernchefs zwei Standorte – ein neues Werk für Tiernahrungszusätze und eines für Aromen. Sie beliefern hauptsächlich den russischen Markt. Die Rohstoffe für die Standorte würden im Wesentlichen regional bezogen. Rohstoffe aus Russland und der Ukraine beziehe Symrise ansonsten nur in sehr begrenztem Umfang und könne diese durch andere Lieferanten ersetzen, führte Bertram weiter aus. „Kurzfristig erwarten wir gar keine negativen Auswirkungen.“

Das vergangene Jahr war von starkem Wachstum geprägt. Den Konzernumsatz hat der Dax-Neuling um knapp 9% auf gut 3,8 Mrd. Euro gesteigert, organisch betrug das Plus sogar 9,6%. Das operative Ergebnis entwickelte sich leicht überproportional, so dass die Ebitda-Marge mit 21,3% einen Tick höher ausfiel als im Vorjahr. Die Lieferengpässe und höhere Rohstoff- und Energiekosten habe Symrise im zweiten Halbjahr gespürt, aber gut verkraften können, erläuterte Bertram. Den Aktionären der früheren Bayer-Tochter winkt die zwölfte Dividendenerhöhung in Folge und eine Ausschüttung von 1,02 Euro je Papier.

Der einzige etwas schwächere Wert 2021 war der Cashflow, der prozentual zweistellig zurückging. Symrise begründete das mit einem strategischen Lageraufbau, um für Unterbrechungen der Lieferkette besser gewappnet zu sein.

Im laufenden Jahr sind die Aussichten etwas bescheidener als im abgelaufenen Boomjahr. Organisch peilt der Holzmindener Konzern ein Umsatzplus zwischen 5 und 7% an. Das entspricht auch dem angestrebten mittelfristigen Wachstumsziel. Die Ebitda-Marge könnte mit rund 21% auch leicht sinken, bewegt sich aber im mittelfristig angepeilten Korridor zwischen 20 und 23%. Mit diesen Ansagen gehörten Symrise am Dienstag mit 4% im Plus zu den wenigen Gewinnern im Dax.

Ein wichtiges strategisches Ziel bleiben Zukäufe. Symrise schaue sich derzeit fünf bis zehn Kandidaten intensiver an, bei einigen sei man schon weiter, erläuterte der Vorstand. Im laufenden Jahr wird deshalb mit weiteren Akquisitionen gerechnet. Ihren Weltmarktanteil bei Aromen, Geschmacksstoffen und Düften beziffert Symrise auf rund 10%.

Symrise
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20212020
Umsatz3 8263 520
Ebitda814742
 Taste, Nutrition, Health531471
 Scent & Care283272
Ebitda-Marge (%)21,321,1
Konzerngewinn375307
Ergebnis je Aktie (Euro)2,742,27
Dividende (Euro)1,020,97
Operativer Cashflow522636
Investitionen174159
Nettoschulden *1 9642 029
Eigenkapitalquote (%)49,039,8
*) inkl. PensionsverpflichtungenBörsen-Zeitung