Tate & Lyle hat sich auf die Suche nach einem Abnehmer für die größte Sparte des Unternehmens gemacht. Primary Products produziert unter anderem künstliche Süßstoffe und Industriestärke für den nordamerikanischen Markt. Wie die FTSE-250-Gesellschaft mitteilt, will sie die Mehrheit an dem Geschäft an „einen neuen langfristigen Finanzpartner“ verkaufen. Das käme einer Zerschlagung des Unternehmens gleich, das vor 100 Jahren aus der Fusion der Zuckerraffinerien Henry Tate & Sons und Abram Lyle & Sons hervorging. Die Gespräche mit potenziellen Partnern befänden sich noch in einem sehr frühen Stadium, heißt es in der Pflichtveröffentlichung. Man könne deshalb nicht mit Gewissheit sagen, ob es zu einer Transaktion kommen werde. Als mögliche Käufer werden Finanzinvestoren wie Apollo Global Management und Cerberus genannt. Analysten beziffern den Wert der Sparte auf mehr als 1,2 Mrd. Pfund. Allerdings dürfte eine Herauslösung des Geschäfts aus dem Unternehmen nicht einfach sein, da es die gleichen Kunden bedient wie die verbleibenden Sparten. Angeblich arbeitete Tate & Lyle mehr als ein Jahr mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte daran, wie sich eine Trennung von Primary Products bewerkstelligen lassen könnte. Für das Ende März abgelaufene Geschäftsjahr erwartet das Management einen „moderat höheren“ bereinigten Gewinn als im Vorjahr.