Raumfahrt

Virgin Orbit arbeitet Notfallpläne aus

Nach dem gescheiterten Satellitenstart im Januar arbeitet Virgin Orbit Notfallpläne aus. Die Chancen für eine weitere Mission aus Cornwall noch im laufenden Jahr stehen nicht gut.

Virgin Orbit arbeitet Notfallpläne aus

hip London

Virgin Orbit hat Sky News zufolge Alvarez & Marsal (A&M) und Ducera mit der Ausarbeitung von Notfallplänen beauftragt. Es gehe um den Fall, dass sich das Raumfahrtunternehmen nicht die nötigen Mittel sichern kann, um den Betrieb wiederaufnehmen zu können. Im Januar war der erste Satellitenstart von britischem Boden gescheitert. Die Rakete, die Virgin Orbit vom Flughafen Newquay in Cornwall mit einer umgebauten B747 in 10500 Meter Höhe befördert hatte, zündete zwar, verfehlte aber den richtigen Orbit.

CEO Dan Hart, ein ehemaliger Boeing-Manager, habe gehofft, schon in den kommenden Wochen eine weitere Mission an den Start bringen zu können, berichtet der Sender. Aber wenn das Unternehmen kein frisches  Geld einsammeln kann, sind die Aussichten dafür nicht gut. Wie der „Telegraph“ unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen berichtet, halten Beamte der Luftfahrtbehörde CAA (Civil Aviation Authority) eine weitere Mission noch in diesem Jahr für unwahrscheinlich. Am 16. März setzte das Management den Geschäftsbetrieb aus und schickte die Belegschaft in den Zwangsurlaub. A&M war während der Pandemie auch für Richard Bransons Fluggesellschaft Virgin Atlantic tätig.

Der britische Milliardär hatte Virgin Orbit Ende 2021 mit Hilfe des Investmentvehikels (Spac) Next Gen Acquisition Corp an die US-Wachstumsbörse Nasdaq gebracht. Die Gesellschaft wurde 2017 gegründet, um das vergleichsweise bodenständige Satellitengeschäft von den Weltraumtourismus-Aktivitäten von Virgin Galactic zu trennen.