Chinesischer Techkonzern

Xiaomi macht rasante Fortschritte

Beim chinesischen Handybauer und Technologiekonzern Xiaomi laufen die Geschäfte besser als erwartet. Der mittlerweile weltweit drittgrößte Smartphonehersteller verbucht für das erste Geschäftsquartal 2021 ein rasantes Erlöswachstum und mehr als...

Xiaomi macht rasante Fortschritte

nh Schanghai

Beim chinesischen Handybauer und Technologiekonzern Xiaomi laufen die Geschäfte besser als erwartet. Der mittlerweile weltweit drittgrößte Smartphonehersteller verbucht für das erste Geschäftsquartal 2021 ein rasantes Erlöswachstum und mehr als verdreifachte Gewinne. Wie aus einer Mitteilung an die Hongkonger Börse hervorgeht, kletterte der Gewinn nach Steuern um 261% von 2,15 Mrd. auf 7,8 Mrd. Yuan (gut 1 Mrd. Euro). Damit wurde die bei 5,1 Mrd. Yuan Gewinn eingependelte Konsensschätzung der Analysten weit übertroffen. Jüngste Absatzerfolge im Smartphonegeschäft lassen den Konzernumsatz um 55% auf 76,9 Mrd. Yuan in die Höhe schnellen.

Xiaomi gilt als der größte Nutznießer der raschen Marktanteilsverluste im Smartphonegeschäft des als chinesischer Branchenprimus bereits abgelösten Konkurrenten Huawei Technologies. Während Huawei im Zuge von immer weiter verschärften Technologierestriktionen der US-Regierung seine Ausnahmestellung als Premium-Handybauer eingebüßt hat, konnten Xiaomi und die von Washington bislang gänzlich unbehelligten Rivalen Oppo und Vivo in die Bresche springen und dabei insbesondere bei höherpreisigen Geräten im Heimatmarkt punkten.

Im Gegensatz zu Oppo und Vivo gelang es Xiaomi auch auf asiatischen und europäischen Auslandsmärkten die von Huawei gerissene Lücke zu füllen und beim Marktanteil zuzulegen. Im ersten Quartal lieferte Xiaomi insgesamt 49,4 Millionen Smartphones aus und erreichte damit im globalen Branchenranking mit einem Marktanteil von 14,1% den dritten Platz hinter Samsung und Apple. Auch in China kommt Xiaomi auf einen vergleichbaren Marktanteil von 14,6%. Allerdings hat die Gesellschaft in Indien als ihrem bislang wichtigsten Auslandsmarkt schwer gelitten. Zum einen weil die mittlerweile in Indien besonders heftig grassierende Corona-Pandemie die Konsumbereitschaft drückt; zum anderen weil schwere politische Spannungen zwischen China und Indien eine von der Regierung in Neu-Delhi unterstützte Boykottstimmung gegenüber chinesischen Produkten aufkommen lassen.

Washington lässt ab

Zur Erleichterung der Geschäftsführung ist bei Xiaomi die Gefahr gebannt worden, ähnlich wie Huawei wegen vermuteter Beziehungen zum chinesischen Militär auf eine schwarze Liste des Handelsministeriums zu geraten. Ein von der Trump-Administration angestrengtes Verfahren gegen Xiaomi wurde von US-Gerichten kürzlich komplett aufgehoben. Damit dürfte ein schwerwiegender Belastungsfaktor für die Performance der Xiaomi-Aktie wegfallen. Nachdem die Titel im Hongkonger Handel am Mittwoch bereits um 1,4% auf ein Dreimonatshoch geklettert waren, zogen sie am Donnerstag in Reaktion auf die Ergebnisvorlage nochmals um 3,2% an.