Autozulieferer

Zahlreiche Sondereffekte belasten Paragon

Der Autozulieferer Paragon kann zwar operativ zulegen, doch das Eigenkapital schrumpft dramatisch. Der Fokus ruht nun auf den anstehenden Anleihetilgungen.

Zahlreiche Sondereffekte belasten Paragon

ab Köln

Bei Paragon läuft es operativ rund. Doch Sorge bereitet die bilanzielle Situation. Die Eigenkapitalquote ist zum 30. Juni auf 0,3 % zusammengeschnurrt, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Im Herbst will der Vorstand darüber informieren, wo die Liquidität für die im April 2023 anstehenden Anleihetilgungen herkommen soll. Dann werden der Restbetrag der noch ausstehenden, in Schweizer Franken denominierten Anleihe von 21 Mill. sfr sowie eine Teiltilgung von 5 Mill. Euro auf die im März prolongierte Anleihe fällig. Diese hat ein Volumen von 50 Mill. Euro.

Im Berichtshalbjahr trennte sich Paragon von dem Entwicklungsstandort in Aachen sowie einer Produktionshalle, die zuletzt an die ein­stige Tochter Voltabox vermietet war. Die Verkäufe bescherten Paragon einen Buchverlust von zusammen 2,2 Mill. Euro. On top kamen Währungskursverluste aus der Franken-Euro-Relation von 0,9 Mill. Euro. Inklusive dieser Sondereffekte erhöhte sich der sonstige betriebliche Aufwand im Berichtshalbjahr auf 15,5 (i. V. 9,5) Mill. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verringerte sich auf 8,9 (11,2) Mill. Euro, obwohl der Umsatz in den ersten sechs Monaten des Jahres um gut 14 % auf 86,4 Mill. Euro wuchs. „Unser erzieltes Wachstum unterstreicht unsere Sonderstellung im Markt, der durch den Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme, Corona-Lockdowns und Chip-Knappheit heftigen Gegenwind erfahren musste“, wird Firmengründer Klaus Dieter Frers zitiert.

Das Wachstum kam aus allen fünf Geschäftsbereichen, heißt es. Die günstige Entwicklung im Halbjahr – allein im zweiten Quartal legte der Umsatz um 22,5 % zu – nimmt Paragon zum Anlass, die Erlösprognose auf 170 (bislang: 165) Mill. Euro hochzusetzen. Zugleich soll die Ebitda-Marge auf über 15 % gehievt werden. Im ersten Halbjahr war die Umsatzrendite auf 10,3 (14,8)% abgeschmolzen. Mit 2,7 Mill. Euro wurden unter dem Strich rote Zahlen geschrieben. Die Verkäufe führten aber immerhin zu einem Mittelzufluss, so dass der freie Cashflow mit 5,4 Mill. Euro positiv ausfiel.

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