Autozulieferer

ZF Friedrichshafen halbiert Cashflow-Prognose für 2022

Ungewöhnlich spät im Jahr hat der weltweit viertgrößte Autozulieferer ZF Friedrichshafen die Prognose für den Cashflow im Jahr 2022 um die Hälfte nach unten korrigiert.

ZF Friedrichshafen halbiert Cashflow-Prognose für 2022

cru Frankfurt

Ungewöhnlich spät im Jahr hat der weltweit viertgrößte Autozulieferer ZF Friedrichshafen die Prognose für den Cashflow im Jahr 2022 um die Hälfte nach unten korrigiert. Nach aktuellen Berechnungen komme ZF auf einen bereinigten Free Cashflow von rund 0,5 Mrd. Euro und liege damit unterhalb der angestrebten Bandbreite von 1 Mrd. bis 1,5 Mrd. Euro, teilte der Konzern in einer Pflichtmitteilung mit. Bereits zum Halbjahr wurde die Prognose auf das untere Ende der Bandbreite eingeengt.

„Die vielfältigen und sich gegenseitig verstärkenden Krisen und die unsichere wirtschaftliche Lage gehen an der gesamten Industrie und auch an ZF nicht spurlos vorbei“, sagte ein ZF-Sprecher. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hält ZF aber an seinen Umsatzzielen für das Jahr 2022 fest.“ Nach 38,3 Mrd. Euro im vergangenen Jahr strebe ZF 2022 einen Umsatz von mehr als 40 Mrd. Euro an und erlöse nach aktuellen Planungen in diesem Jahr mit 158000 Beschäftigten 44 Mrd. Euro.

Auch die Prognose für die Profitabilität hat ZF nach unten korrigiert. Die bereinigte operative Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt zwar nach wie vor im angestrebten Rahmen zwischen 4,5% und 5,5%, dort aber in der unteren Hälfte – also bei 4,5% bis 5% – des prognostizierten Korridors. „Der Cashflow entwickelt sich vor allem aufgrund von höheren Rohstoffpreisen und Transportpreisen und einer steigenden Inflation nicht so wie erwartet“, sagte der ZF-Sprecher. „ZF hat darauf mit höheren Lagerbeständen reagiert, was die Li­quidität in den vergangenen Wochen zunehmend belastet hat.“

Der Konzern ist zwar nicht börsennotiert, hat aber Anleihen ausstehen. 2023 wird ein Volumen von rund 1,7 Mrd. Euro dieser Anleihen fällig. Erst kürzlich kam ein nachhaltiges Schuldscheindarlehen über 700 Mill. Euro über verschiedene Laufzeiten hinzu. Anteilseigner des Konzerns sind mit 93,8% die Zeppelin-Stiftung, die von der Stadt Friedrichshafen verwaltet wird, sowie mit 6,2% die Dr. Jürgen und Irmgard Ulderup Stiftung in Lemförde.