Verstaatlichung

Uniper-Rettung kommt Steuerzahler teuer zu stehen

Mit weiteren bis zu 25 Mrd. Euro an frischem Eigenkapital will der Bund den taumelnden Gasversorger Uniper retten. Das Geld kommt on top zu einer Kapitalspritze von 8 Mrd. Euro und Kreditlinien von 18 Mrd. Euro.

Uniper-Rettung kommt Steuerzahler teuer zu stehen

ab Düsseldorf

Die Rettung des angeschlagenen Gasversorgers Uniper kommt dem Steuerzahler teuer zu stehen. Neben der bislang vereinbarten Kapitalerhöhung von 8 Mrd. Euro soll eine außerordentliche Hauptversammlung am 19. Dezember einen zusätzlichen Kapitalrahmen von bis zu 25 Mrd. Euro schaffen, wie Uniper mitteilt. Eine erste Tranche des genehmigten Kapitals soll noch vor dem Jahresende genutzt werden. Bis dahin soll die staatseigene KfW die Finanzierung des Gasimporteurs sichern.

Uniper hatte Ende Oktober den Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals angezeigt. Mit den frischen Mitteln aus dem Staatssäckel soll das geschwächte Eigenkapital teilweise wiederhergestellt werden. Deutschlands größter Gasimporteur ist durch den russischen Gaslieferstopp in die Bredouille geraten. Da das Pipelinegas weitestgehend auf Termin verkauft war, mussten die Düsseldorfer viel Geld für die Ersatzbeschaffung ausgeben. Nach den ersten neun Monaten zeigte Uniper einen Verlust von 40 Mrd. Euro. Darin enthalten sind allerdings auch künftig erwartete Verluste.

Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach verteidigte das Stabilisierungspaket: „Es geht um nicht weniger als einen erheblichen Teil von Deutschlands Gasrechnung, der nun aus Steuermitteln bezahlt wird – und nicht, wie ursprünglich geplant, über eine Gasumlage. Ohne diese Entlastung wäre eine noch höhere Kostenwelle unweigerlich auf unsere Kunden, darunter zahlreiche Stadtwerke, zugekommen.“ An Brüssel ge­wandt sagte Maubach: „Die Unterstützung der Bundesregierung ist für uns unverzichtbar, und wir zählen auch auf die Unterstützung der EU-Kommission­.“ Brüssel muss das Rettungspaket noch genehmigen.

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Bericht Seite 9