Gewerbeimmobilien

Aroundtown verkauft weitere Gebäude

Der Gewerbeimmobilienkonzern Aroundtown baut sein Portfolio weiter um. 2021 erreichten die Veräußerungen bisher knapp 1 Mrd. Euro. Mit den Erlösen werden eigene Aktien gekauft und Darlehen getilgt.

Aroundtown verkauft weitere Gebäude

hek Frankfurt

Der Gewerbeimmobilienkonzern Aroundtown trennt sich weiter in relativ großem Stil von Objekten. Im laufenden Jahr beliefen sich die Verkäufe bisher auf gut 970 Mill. Euro. Davon seien Transaktionen über 420 Mill. Euro im ersten Quartal vollzogen worden, teilt das in Luxemburg ansässige Unternehmen mit. Im Gesamtjahr 2020 betrugen die Veräußerungen 2,7 Mrd. Euro. Das gesamte Immobilienvermögen gibt Aroundtown mit 20,8 Mrd. Euro per Ende März 2021 an, wobei auf der Verkaufsliste stehende Objekte außen vor bleiben.

Bei den aktuellen Veräußerungen seien Gewinne von 52% im Vergleich zu den Gesamtkosten und eine Prämie von 6% auf den Nettobuchwert erzielt worden. Die Deals entfallen gut zur Hälfte auf Büros. Der Verkauf von Objekten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, erhöhe die Qualität des verbleibenden Portfolios, betont das Management. Die Kapitalrecycling genannten Transaktionen validierten die Portfoliobewertungen und setzten Mittel für wertsteigernde Aktienrückkäufe frei.

Ende März hatte Aroundtown weitere Anteilskäufe im Volumen von bis zu 500 Mill. Euro angekündigt. Davon wurden bis 21. Mai 24% oder 120 Mill. Euro umgesetzt. Die Aktien seien mit einem „starken Abschlag“ zum Nettovermögenswert erworben worden. Die im MDax vertretene Aktie hat sich kräftig erholt und zuletzt das höchste Kursniveau seit März 2020, als die Pandemie losbrach, erreicht. Dazu trägt bei, dass sich infolge der zunehmenden Impfungen und der Lockerung von Einschränkungen eine Erholung im Hotelsegment abzeichnet. Des Weiteren wurden mit den Verkaufserlösen höher verzinsliche Bankdarlehen und Anleihen von mehr als 500 Mill. Euro per Ende März 2021 getilgt.

Im operativen Ergebnis schlugen im Startquartal die Mieteinbußen im Hotelsektor durch. Die Funds from Operations (FFO) aus der Vermietung gaben von 127 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum auf 87 Mill. Euro nach. Ohne außerordentliche Rückstellungen für nicht eingezogene Hotelmieten habe der FFO mit 125 Mill. Euro nahezu das Vorjahresniveau erreicht, heißt es. Das Management bestätigt seine Jahresprognose. Demnach soll der FFO zwischen 340 Mill. und 370 Mill. Euro erreichen. Das entspricht weitestgehend dem 2020er Wert von 358 Mill. Euro.

Die Nettomieteinnahmen gingen im Startquartal infolge der Veräußerungen um 1% auf 233 Mill. Euro zurück. Auf vergleichbarer Basis ergab sich ein marginaler Anstieg um 0,1%. Das Portfolio ist auf zentrale Lagen in großen Städten konzentriert, zum großen Teil (86%) in Deutschland und den Niederlanden. Den Schwerpunkt bilden Büros mit einem Anteil von 51%, gefolgt von Hotels mit 24% und Wohnungen mit 14%. Letztere gehören Grand City Properties, an der Aroundtown 41% hält. Die Bewertungsgewinne fielen in den ersten drei Monaten relativ gering aus, da nur ein kleiner Portfolioteil neu bewertet worden sei. Für die zweite Jahreshälfte stellt der Konzern eine bedeutendere Neubewertung in Aussicht.

Aroundtown
Konzernzahlen nach IFRS
1. Quartal
in Mill. Euro20212020
Nettomieteinnahmen233236
Bewertungsgewinne 57318
Ebitda (bereinigt)230237
Nettoergebnis146246
Funds from Operations87127
Investmentvermögen20774211721
Loan to Value (%)34341
NTA 2 je Aktie (Euro)9,609,501
Cash u. liquide Assets306832631
1) Ende 2020; 2) Net Tangible AssetsBörsen-Zeitung