Verbindungstechnik-Spezialist

Engpässe drücken bei Norma auf den Gewinn

Dem Spezialisten für Verbindungstechnik machen die Knappheiten bei Stahl und Plastik sowie damit einhergehende Preissteigerungen zu schaffen. Gleichzeitig geht bei den Automobilherstellern wegen des Chipmangels die Nachfrage zurück.

Engpässe drücken bei Norma auf den Gewinn

kro Frankfurt

Der Verbindungstechnikspezialist Norma bekommt die weltweiten Versorgungsengpässe der Industrie und steigende Logistikkosten in Form von sinkenden Gewinnen zu spüren. Trotz eines um 8 % gestiegenen Umsatzes ging das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um gut 13 % auf 22,8 Mill. Euro zurück, wie das SDax-Unternehmen am Mittwoch in Maintal mitteilte.

Dabei macht die Verknappung auf den Rohstoffmärkten und die damit einhergehende Inflation dem Zulieferer zum einen in der eigenen Produktion zu schaffen − für seine Schellen, Schlauch- und Rohrverbindungen braucht das 2011 an die Börse gegangene Unternehmen viel Kunststoff und Edelstahl. Zum anderen sorgt der Chipmangel in der wichtigen Kundengruppe der Autohersteller für einen anhaltenden Produktionsstau und sinkende Neuzulassungen (siehe Bericht auf dieser Seite). „Das trifft alle Marktteilnehmer, insbesondere im Pkw-Markt in Europa“, sagte Konzernchef Michael Schneider. „Diese Marktschwäche setzt sich voraussichtlich im vierten Quartal fort, auch deshalb haben wir unsere Erwartungen an das vierte Quartal und das Gesamtjahr bereits im September angepasst.“ Die bereinigte Ebit-Marge sieht der Vorstand seitdem bei über 10 %, die bereinigte Ebita-Marge wird bei über 11 % erwartet. Der Konzernumsatz soll weiter niedrig zweistellig wachsen. An der Börse hatte der Schritt im September für einen Kursrutsch von 16 % gesorgt. Mit den nun veröffentlichten Quartalszahlen gab das Papier erneut um fast 6 % nach.

„Wir befinden uns in durchgehenden Verhandlungen mit unseren Kunden, um die steigenden Preise langfristig weiterzugeben“, sagte Schneider. Perspektivisch will sich Norma daneben stärker auf ihr vor allem in den USA gut laufendes Ge­schäft mit Wassermanagement-Anwendungen konzentrieren. Hier bietet der Konzern über seine Tochtergesellschaft NDS zum Beispiel Entwässerungsrinnen oder Tropfleitungen zur Ableitung von Regenwasser und zur Bewässerung von Gärten und Landwirtschaft. Die in dem Be­reich in den USA erzielten Erlöse stiegen im dritten Quartal um 15,4 %.

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