Intralogistikkonzern

Kion will Ergebnis kräftig steigern

Nach einem herben Ergebniseinbruch im vergangenen Jahr hofft das MDax-Unternehmen nun auf spürbare Effekte durch Verbesserungen in der Beschaffung, bei der Preisgestaltung und beim Projektmanagement.

Kion will Ergebnis kräftig steigern

kro Frankfurt

Der Intralogistikkonzern Kion schlägt nach einem ungewohnt schwierigen Jahr mit Materialknappheiten und massiv gestiegenen Kosten nun wieder zuversichtlichere Töne an. „Dadurch, dass wir Preisanpassungsklauseln in beiden Segmenten eingeführt haben, sind wir nun besser gegen den Inflationsdruck geschützt“, sagte der seit einem Jahr amtierende Konzernchef Rob Smith auf der Bilanzpressekonferenz des MDax-Unternehmens. Zugleich habe der Konzern sein Projektmanagement verbessert und auch das Lieferantennetzwerk gestärkt, etwa indem die Zahl der kritischen Zulieferer deutlich reduziert wurde.

Die Effekte aus den 2022 ergriffenen Maßnahmen würden sich schon heute zeigen: Lag die Zahl der wegen fehlender Teile unfertigen Gabelstapler Mitte des vergangenen Jahres noch bei über 12 000, so waren es Ende des Jahres nur noch knapp 4000.

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern war 2022 dennoch wie erwartet deutlich eingebrochen, von 842 Mill. Euro im Vorjahr auf nun 292 Mill. Euro. In der Hoffnungssparte Supply Chain Solutions, in der Kion über die Tochter Dematic Lösungen für die Lieferkettenlogistik anbietet, kam es sogar zu einem operativen Verlust von knapp 46 Mill. Euro. Der konzernweite Mittelabfluss belief sich auf knapp 716 Mill. Euro, nach einem Zufluss von 544 Mill. Euro ein Jahr zuvor.

Man wolle sich in diesem Jahr nun „erst einmal stabilisieren und sortieren“, sagte der neue Finanzchef Marcus Wassenberg. Beim bereinigten Ergebnis rechnet der Konzern für 2023 nun wieder mit einem kräftigen Zuwachs auf mindestens 550 Mill. Euro − Analysten hatten hier mit weniger gerechnet. Auch die Prognose eines Free Cashflows von mindestens 500 Mill. Euro liegt über den Marktschätzungen. Den Umsatz sieht Kion zudem bei mindestens 11 Mrd. Euro und schließt damit einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, als 11,1 Mrd. Euro erzielt wurden, nicht aus. Nachdem die Nachfrage vor allem bei den E-Commerce-Kunden nach Lieferkettenlösungen 2022 spürbar nachgelassen hatte, geht der Konzern hier im Projektgeschäft von einem rückläufigen Volumen aus. „Wir erwarten dennoch in Zukunft eine Rückkehr zu hohen Wachstumsraten“, sagte Konzernchef Smith. „Der Trend hin zu voll automatisierten Warenlagern verstärkt sich weltweit.“