Beiersdorf hat das Renditeziel für das Gesamtjahr trotz des extrem volatilen Umfelds bekräftigt. Analysten zeigten sich am Donnerstag darüber erleichtert. Der Nivea-Produzent will die Ebit-Marge in der Consumer-Sparte leicht steigern – der Vorjahreswert lag bei 12,1%. Der Konzern gehe davon aus, die herausfordernde geopolitische Lage gut bewältigen zu können, obwohl die aktuellen Entwicklungen in China ein zusätzliches signifikantes Risiko und eine weitere Unsicherheit darstellen, schrieb das Management am Donnerstag in der Zwischenmitteilung. „Beiersdorf sieht sich auf dem richtigen Weg bei der Preisgestaltung, forciert einen positiven Produktmix und treibt Initiativen für Effizienzen weiter voran.“

Im Gesamtkonzern soll die Rendite vor Sondereffekten auf Vorjahresniveau landen, weil die Hamburger in der Klebstoffsparte Tesa unverändert mit einem deutlichen Abrieb (Vorjahr: 16,9 %) rechnen.

Das unerwartet starke Wachstum des Konzernumsatz um organisch 10,3% hatte Beiersdorf bereits vor knapp drei Wochen gemeldet. Allerdings legte der Vorstand auch bei den jetzt publizierten detaillierten Erlöszahlen nicht offen, wie viel davon auf Preis- und wie viel auf Mengeneffekte zurückzuführen ist. Zum Vergleich: Bei Unilever, die ebenfalls am Donnerstag Zahlen vorlegten, entsprang der gesamte Umsatzzuwachs von gut 7% ausschließlich Preissteigerungen, das Mengenvolumen ging sogar um 1 % zurück.

Das mit Abstand stärkste prozentuale Wachstum verbuchte die Region Amerika, deren Umsatz um organisch 22% zulegte. Beiersdorf-Chef Vincent Warnery sprach von einem „sehr erfolgreichen ersten Quartal. Neben dem kontinuierlichen Erfolg von La Prairie konnte Nivea im ersten Quartal seine Wachstumsdynamik weiter beschleunigen und in allen Regionen Marktanteile gewinnen. Unser Derma-Geschäft erreichte ein kräftiges Umsatzplus und übertraf damit den Wettbewerb signifikant.“ Die Derma-Marken Eucerin und Aquaphor verzeichneten eine Erlössteigerung von gut 27%.

Trotz der starken Vorstellung der Consumer-Sparte erteilte Finanzchefin Astrid Hermann der Erhöhung der Umsatzprognose eine Absage. Beiersdorf bleibt konservativ vorsichtig und geht von einer Steigerung im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Hermann begründete das in einer Telefonkonferenz mit den Risiken in China. Was die hohen Kosten für Rohstoffe angeht, so rechnet Beiersdorf auch in der zweiten Jahreshälfte mit hohen Levels, aber keinen großen Unterschieden zu den ersten sechs Monaten.

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