Halbleiterboom

PVA Tepla reitet Auftragswelle

Die Technologiefirma PVA Tepla hat zum Jahresauftakt erneut von der kräftig gestiegenen Nachfrage nach Anlagen zur Siliziumkristallzucht profitiert. Das SDax-Unternehmen, dessen Anlagen u.a. in der boomenden Halbleiterindustrie zum Einsatz kommen,...

PVA Tepla reitet Auftragswelle

kro Frankfurt

Die Technologiefirma PVA Tepla hat zum Jahresauftakt erneut von der kräftig gestiegenen Nachfrage nach Anlagen zur Siliziumkristallzucht profitiert. Das SDax-Unternehmen, dessen Anlagen u.a. in der boomenden Halbleiterindustrie zum Einsatz kommen, verbuchte im ersten Quartal einen mehr als doppelt so hohen Auftragseingang wie in der Vorjahreszeit. Dazu hätten beide Geschäftsbereiche beigetragen, also nicht nur die auf die Chipindustrie ausgerichtete Sparte, sondern auch die kleinere Division mit Industriesystemen, worunter etwa Vakuum- und Hochtemperaturprozessanlagen fallen.

Der Umsatz wuchs mit 33 Mill. Euro um 40 % im Vergleich zur Vorjahreszeit, wie das Unternehmen mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte deutlich stärker um 74 % auf 2,3 Mill. Euro zu. Die Ebit-Marge verbesserte sich von 5,5 % im Vorjahr auf nun 6,9 %. Unter dem Strich stand ein Gewinn von rund 1,5 Mill. Euro. Im Vorjahr waren es nur 0,35 Mill. Euro.

Unter Anlegern sorgte das Zahlenwerk zunächst für gute Laune: Die Aktie legte im frühen Handel in der Spitze um mehr als 8 % zu. Mit dem Gesamtmarkt ging es dann jedoch bergab. Das Papier schloss auf Xetra 5,5% schwächer mit 22,20 Euro. Die Endnachfrage nach Halbleitern sei ungebrochen groß, hieß es von Analystenseite, davon profitiere das Unternehmen. Der heftige Kursrücksetzer von November bis März sei „übertrieben“ gewesen. Technologietitel waren in dieser Zeit wegen der Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik weltweit unter die Räder geraten. Bei PVA Tepla sackte der Kurs insgesamt um über 60 % ab. Zuvor hatte der globale Chipmangel noch spürbar die Fantasie unter den Anlegern angeregt und den Kurs im Jahresverlauf um fast 160 % nach oben getrieben.

Mit den Anlagen von PVA lassen sich u.a. Siliziumkarbid-(SiC)-Kristalle züchten, die in Hochleistungsbauteilen und Beschichtungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Halbleiter auf dieser Basis sind deutlich kleiner als herkömmliche Siliziumleiter, sie wiegen dadurch weniger und es geht weniger Wärme verloren. In Bereichen wie der Elek­tromobilität steigern sie somit die Energieeffizienz. Chiphersteller investieren derzeit Milliarden in den Ausbau ihrer SiC-Chip-Produktionskapazitäten.

An den Mitte Februar veröffentlichten Jahreszielen, die damals von Beobachtern als konservativ eingestuft wurden, hält PVA Tepla derweil fest. Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahr um etwa 9 bis 15 % auf 170 Mill. bis 180 Mill. Euro steigen. Das Ebitda sieht das Management um CEO Manfred Bender in einer Bandbreite von 25 Mill. bis 27 Mill. Euro. Im vergangenen Jahr lag der Wert bei gut 23 Mill. Euro.