Autohersteller

Renaults Problem namens Lada

Renault hält eine Mehrheitsbeteiligung an dem russischen Autobauer Avtovaz. Der französische Automobilkonzern fürchtet, mit Russland einen seiner wichtigsten Märkte zu verlieren.

Renaults Problem namens Lada

wü Paris

Renault ist der Automobilkonzern, der angesichts des Ukraine-Krieges und der damit einhergehenden Sanktionen gegen Russland am meisten zu verlieren hat. Denn das französische Unternehmen hält eine Mehrheitsbeteiligung von 68% an dem russischen Autobauer Avtovaz, hat mehr als 1,7 Mrd. Euro in die Tochtergesellschaft investiert und macht rund 12% seiner Einnahmen in Russland. Entsprechend groß ist die Sorge, den zweitwichtigsten Markt just in dem Moment zu verlieren, in dem man dort eine neue Produktpalette und Strategie lancieren wollte.

Der Automobilkonzern sucht derzeit nach neuen Möglichkeiten zur Beschaffung von Bauteilen, damit die Produktion in den Werken von Avtovaz weitergehen kann. Der für sein Modell Lada bekannte Hersteller musste am Montag seine Fertigung in den Werken Togliatti und Ijevsk erneut bis 25. März stoppen, nachdem er sie bereits vom 9. bis 11. und vom 14. bis 18. März unterbrochen hatte. Offiziell wird der Chipmangel als Grund genannt. Doch es fehle schlichtweg an Bauteilen, berichtet das Wirtschaftsmagazin „Challenges“. Avtovaz importiert rund 20% der verwendeten Komponenten.

Dagegen konnte Renault die am 28. Februar gestoppte Produktion in seinem Werk in Moskau am Montag wieder aufnehmen. Dort werden die für den russischen Markt und an­grenzende Länder bestimmten Mo­delle Kaptur und Duster gebaut.

Einstieg 2008

Renault war 2008 ins Kapital von Avtovaz eingestiegen und hatte vor fünf Jahren die Mehrheit an dem Lada-Hersteller übernommen, um bei der notwendigen Restrukturierung freie Hand zu haben. Die staatliche russische Beteiligungsagentur Rostec hält noch immer 32% an der Renault-Tochter, die 40000 Mitarbeiter in Russland beschäftigt.