Autoindustrie

Scholz würdigt VW-Batterie-Initiative

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei der Grundsteinlegung für den Bau der Batteriezellfabrik von VW in Salzgitter die Bedeutung der Batterieaktivitäten des Autobauers für Deutschland und Europa betont.

Scholz würdigt VW-Batterie-Initiative

ste Hamburg

Bundeskanzler Olaf Scholz hat anlässlich der Grundsteinlegung für den Bau der ersten eigenen Batteriezellfabrik von Volkswagen am Donnerstag in Salzgitter die Bedeutung der Standortneuausrichtung vom Werk für Verbrennungsmotoren zur Batteriezellfertigung für die Elektromobilität hervorgehoben. Spätestens die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine zeigten, dass die Abhängigkeit von weltweiten Lieferketten auf manchen strategischen Feldern „ein großes, ein zu großes Risiko“ bedeute, sagte der SPD-Politiker. „Für Batteriezellen gilt das ganz sicher.“

Wenn man wolle, dass 2030 auf Deutschlands Straßen 15 Millionen E-Autos fahren, Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland und Europa bleiben, die Klimatransformation gelingt und Deutschland ein Industrieland bleibt, dann brauche man auch eine eigene Batteriezellproduktion. Scholz zeigte sich überzeugt, dass der Wandel vom Motorenwerk, in dem seit 1970 mehr als 60 Millionen Verbrennungsmotoren gefertigt wurden, zur Zentrale aller Batterieaktivitäten des VW-Konzerns in Salzgitter „gut ausgehen“ werde. An dem Standort sei schon vor mehr als 50 Jahren mit dem K70 und der Umstellung von luftgekühlten Heckmotoren zum Frontreihenmotor mit Wasserkühlung ein mutiger Neubeginn gewagt worden, der sich als „wegweisend und erfolgreich für den ganzen Konzern“ erwiesen habe.

VW-Konzernchef Herbert Diess sprach von einem historischen Tag für das Unternehmen, für Salzgitter, den Industriestandort Deutschland und die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der Welt. Das Autogeschäft bleibe Kerngeschäft, VW werde aber innerhalb weniger Jahre neue Kompetenzen als Softwarehersteller und als Batteriehersteller aufbauen. In Salzgitter würden 5000 zukunftsfähige Arbeitsplätze entstehen.

In Europa sollen durch die von der zu Jahresbeginn neu formierten Konzerngesellschaft Powerco verantworteten Batterieaktivitäten bis 2030 bis zu 20000 Menschen beschäftigt werden. In den Aufbau des globalen Batteriegeschäfts soll die Powerco bis dahin 20 Mrd. Euro investieren. Erwartet wird ein Jahresumsatz von über 20 Mrd. Euro.

VW verfolgt das Konzept der Standardfabrik und der Einheitszelle. Salzgitter soll als Blaupause für Zellfabriken in Europa dienen, wo bis 2030 – gemeinsam mit Partnern – sechs Fabriken mit einer Jahreskapazität von insgesamt 240 Gigawattstunden betrieben werden sollen. Weitere sind in Nordamerika vorgesehen. Die Einheitszelle, die ab 2025 in Salzgitter für das Volumensegment vom Band laufen soll, ist für einen Einsatz in bis zu 80% aller Konzernmodelle vorgesehen.

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