Großes Geld für deutsche Startups
Mehr Geld für deutsche Startups
Große Finanzierungsrunden von Tech-Firmen – US-Investoren stärker engagiert
lee Frankfurt
Nach einem schwachen Jahresauftakt hat sich der deutsche Markt für Wagniskapital wieder belebt. Wie aus dem KfW-Venture-Capital-Dashboard hervorgeht, sammelten hiesige Startups im zweiten Quartal insgesamt 2,4 Mrd. Euro ein. Das sind 45% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Seit Jahresbeginn sind demnach 4 Mrd. Euro in junge Unternehmen geflossen.

Mit 1,7 Mrd. Euro entfiel fast die Hälfte der VC-Finanzierungen des ersten Halbjahres laut KfW auf Technologieunternehmen, die mit künstlicher Intelligenz (KI) zu tun haben. Dazu gehören die beiden neuen "Einhörner“ Parloa und Quantum-Systems, die nach jüngsten Finanzierungsrunden in dreistelliger Millionenhöhe nun Milliardenbewertungen vorweisen können, sowie das Sicherheits-Startup Helsing, das ebenfalls mehr als 100 Mill. Euro einwarb und nun mehr als 12 Mrd. Euro wert ist.
Scale-up-Finanzierungen im Aufwind
Als Wachstumstreiber erwies sich demnach im weiten Quartal das Scale-up-Segment. Das sind größere Finanzierungsrunden von Unternehmen, die bereits über ein tragfähiges Geschäftsmodell verfügen, mit dem sie expandieren wollen. Laut KfW flossen 57% der investierten Mittel in diesen Bereich. Da viele US-Investmentgesellschaften auf dieses Segment spezialisiert sind, nahm auch ihr Anteil am deutschen VC-Markt signifikant zu. Ihr Anteil stieg den Angaben zufolge von 13% im Vorquartal auf 31%.
26 Venture-Debt-Deals seit Jahresbeginn
Zuwächse verzeichnete auch das Venture-Debt-Geschäft. Bei dieser im Vergleich zu den USA in Europa noch selten genutzten Finanzierungsform zeichnet sich laut KfW ein neues Rekordjahr ab. Seit Jahresbeginn seien insgesamt 26 schuldenfinanzierte Finanzierungen im deutschen Startup-Segment zustande gekommen. Im bisherigen Rekordjahr 2022 hatten am Jahresende 46 dieser Transaktionen zu Buche gestanden.