Dax strauchelt nach Rekordspurt
xaw Frankfurt
Die Furcht vor einer weiteren Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus haben Europas Aktienmärkte am Donnerstag ins Straucheln gebracht. Der Dax setzte um 1% auf 15630 Punkte zurück, nachdem er am Vortag noch ein Rekordhoch von 15811 Zählern erreicht hatte. Der Euro Stoxx 50 verlor 1,1% auf 4056 Punkte. Zudem lasteten Äußerungen der Bank of England auf der Stimmung: Michael Saunders, externes Mitglied des geldpolitischen Komitees der Notenbank, brachte angesichts steigender Inflationsraten eine Verminderung der Anleihekäufe seiner Institution ins Spiel – im derzeitigen Umfeld nehmen Investoren jedes Anzeichen eines Liquiditätsentzugs nervös auf.
Zugleich sorgte die erneute Betonung von Fed-Chef Jerome Powell, dass es sich bei den aktuellen Inflationsanstiegen um ein vorübergehendes Phänomen handle, kaum noch für Beruhigung. Neue Impulse erhoffen sich Anleger nun von der gerade begonnenen Berichtssaison.
Derweil steuerten die Ölpreise auf den zweiten Tag in Folge mit Verlusten zu. Die Notierung der führenden Nordseesorte Brent Crude gab bis zum Abend um 0,5% auf 74,42 Dollar pro Barrel nach. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde zu 72,80 Dollar gehandelt und damit ebenfalls um 0,5% unter Vortagesniveau. Marktteilnehmer verwiesen auf einen überraschenden Anstieg der US-Lagerbestände an Benzin und Destillationsprodukten wie Heizöl.
Zudem zeichnet sich im Förderdisput innerhalb der Opec plus eine Einigung ab, die eine Produktionsausweitung des erweiterten Ölkartells nach sich ziehen könnte. Analysten erwarten durch das erhöhte Angebot aber eher kurzfristige Belastungen, da sich auch die Nachfrage kräftig erholen werde. Die Ökonomen der Opec gehen davon aus, dass der Ölverbrauch im kommenden Jahr wieder auf das vor der Pandemie erreichte Niveau klettern wird.
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