Transformation

Deutsche Bank erreicht Renditeziel

Die Deutsche Bank feiert ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022. Sie profitierte aber auch stark von den steigenden Zinsen und einem Sondereffekt in den USA.

Deutsche Bank erreicht Renditeziel

lee/phh Frankfurt

Die Deutsche Bank hat das abgelaufene Geschäftsjahr mit dem höchsten Gewinn seit 2007 abgeschlossen. Wie das Institut am Donnerstag bekanntgab, stieg der Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr um 65 % auf 5,6 Mrd. Euro, woran neben den um 7% gestiegenen Erträgen auch ein Rückgang der zinsunabhängigen Aufwendungen um 5 % einen Anteil hatte. Der Markt nahm die Zahlen verhalten auf. Die Aktie, die seit dem Ende September markierten 12-Monats-Tief von 7,52 Euro mehr als 60 % zugelegt hatte, war mit einem Abschlag von knapp 5 % einer der Tagesverlierer im Dax.

Vorstandschef Christian Sewing unterstrich, dass die Deutsche Bank nach einem guten Jahresstart 2023 mit weiterem Wachstum rechne: „Wir wollen uns Jahr für Jahr verbessern.“ Auch rückblickend gab er sich selbstbewusst: „Die Transformation der Deutschen Bank in den vergangenen dreieinhalb Jahren war ein Erfolg.“ Auch das zu Beginn ausgegebene Ziel einer Nachsteuerrendite auf das materielle Eigenkapital (RoTE) von mindestens 8 % sieht er als erreicht an. Tatsächlich belief sich die Eigenkapitalrendite sogar auf 9,4 %, was jedoch nicht in erster Linie auf gestiegene Erträge oder gesunkene Kosten zurückzuführen ist, sondern auf einen positiven Steuereffekt in Höhe von 1,4 Mrd. Euro.

Wie Finanzvorstand James von Moltke auf der erstmals seit drei Jahren wieder in Präsenz ausgerichteten Pressekonferenz ausführte, datieren die latenten Steueransprüche auf das erste Jahr der Restrukturierung zurück und müssen regelmäßig neu bewertet werden. Die Deutsche Bank habe aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung in den USA bereits mit einem positiven Effekt in Höhe von 400 Mill. Euro gerechnet, der letztlich aber deutlich stärker ausfiel.

In den von der Deutschen Bank als Kerngeschäft betrachteten Bereichen stiegen die Erträge den Angaben zufolge um 7% auf 27,2 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Steuern stieg um 37% auf 6,5 Mrd. Euro. Besonders stark entwickelte sich demnach das besonders zinssensitive Geschäft: Die Unternehmensbank verzeichnete beinahe eine Verdoppelung des Vorsteuergewinns auf 2,1 Mrd. Euro, die Privatkundenbank verzeichnete eine Verfünffachung auf 2,0 Mrd. Euro. Die Gewinne der stärker von Provisionen abhängigen Investmentbank und der Vermögensverwaltung entwickelten sich rückläufig.

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