Die europäischen Energiepreise sind am Montag scharf zurückgefallen. An der Intercontinental Exchange gab der Monatskontrakt für Erdgas am niederländischen Handelspunkt TTF zeitweise auf 90 Euro je Megawattstunde nach – vor Weihnachten hatte er noch ein Rekordhoch von nahezu 190 Euro markiert. Die Notierung geriet laut Beobachtern auch deshalb unter Druck, weil sich eine größere Anzahl an Tankschiffen mit Flüssigerdgas (LNG) auf dem Weg nach Europa befindet. Dies werde die Unterversorgung kurzfristig lindern, damit sei die europäische Gaskrise aber nicht vorüber. Tatsächlich sind die europäischen Gasspeicher derzeit nur zu 56% gefüllt. Zuletzt wurde zudem kein Erdgas mehr über die Yamal-Europe-Pipeline von Russland nach Deutschland transportiert – der Gasfluss kehrte sich sogar um.

Unterdessen ging der Lira nach einem mehrtägigen Zwischenspurt die Luft aus. Der Dollar notierte am Abend zu 11,50 Lira, dies bedeutete einen Anstieg von 8% gegenüber dem Vortag. Zuletzt hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Maßnahmen gegen den Kursverfall der Devise angekündigt. Zudem vermuten Beobachter, dass die Zentralbank in Ankara die Landeswährung mit Dollar-Verkäufen stützt. Ökonomen warnen aber davor, dass die Reserven der Notenbank bald aufgebraucht sein könnten. Dann werde der Druck auf die Lira umso stärker steigen, da die Währungshüter ihren geldpolitischen Kurs nicht an die hohe Inflation anpassten.

Der Dax legte bei geringen Handelsumsätzen um 0,5% auf 15835 Punkte zu. Zugleich markierte der Schweizer Leitindex SMI mit 12893 Punkten ein Allzeithoch. Für verhalten positive Stimmung unter Investoren sorgten weiterhin Studien, laut denen die Coronavirus-Variante Omikron zwar ansteckender ist als die Delta-Mutation, dafür aber zu weniger schweren Verläufen führt.

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