Marktbericht

Euro fällt auf 20-Jahres-Tief

Aufgrund der Energiekrise fällt der Euro auf ein langjähriges Tief. Strom- und Gaspreise klettern massiv, während der Aktienmarkt abschmiert.

Euro fällt auf 20-Jahres-Tief

wrü Frankfurt

Die aktuelle Verschärfung der Energiekrise, die vor allem Deutschland und Europa trifft, hat an den Märkten zu Verwerfungen geführt. So fiel der Euro gegenüber dem Dollar erstmals seit Mitte Juli unter die Parität und lag am frühen Abend mit einem Tagesverlust von rund 1% bei 0,9939 Dollar. Damit erreichte der Euro gegenüber dem Dollar das tiefste Niveau seit rund 20 Jahren.

Gleichzeitig sind infolge der Ankündigung Russlands von Freitagabend, Lieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 Ende August wegen Wartungsarbeiten für eine Dauer von drei Tagen auszusetzen, Gas- und Strompreis kräftig geklettert. Die Furcht vor einer massiven und dauerhaften Energiekrise geht um und sorgt für heftige Marktbewegungen. Der Preis für Strom in der Grundversorgung zur Lieferung im kommenden Jahr vollführte am Montag einen Preissprung von mehr als 25% auf ein Allzeithoch von 709 Euro je Megawattstunde. Am virtuellen niederländischen Übergabepunkt TTF erreichte der Kontrakt zur Lieferung von Flüssiggas im Dezember in der Spitze 298,89 Euro je Megawattstunde.

Am Aktienmarkt drückte die Energiekrise nebst Inflations- und Rezessionssorgen die Kurse. So schließt die Bundesbank zweistellige Inflationsraten im Herbst nicht aus. Und Bundesbankpräsident Joachim Nagel hält eine Rezession, wenn sich die Energiekrise zuspitzt, im Winter für wahrscheinlich. Die Konjunktur kühlt also ab, und aufgrund der hohen Teuerungsraten dürften die Notenbanken ihre Leitzinsen weiter erhöhen. Der Dax verlor 2,3% auf 13231 Punkte und der MDax 3,6% auf 26010 Zähler. Der Euro Stoxx 50 gab 1,9% auf 3658 Punkte ab.

Fresenius profitierten vom Wechsel an der Vorstandsspitze und gewann 3,6% auf 25,50 Euro. Hingegen verloren Adidas nach der Ankündigung des CEO-Wechsels 5,2% auf 156,98 Euro.

Berichte Seiten 13 und 20