Finanzmarktkalender30. + 31. Juli

Absatzschwäche und Zölle treffen Mercedes-Benz und BMW

Der Absatz mau, die Ergebnismarge unter Druck: Die Premiumhersteller Mercedes-Benz und BMW haben schon bessere Zeiten erlebt. Die Zollpolitik der USA macht das Geschäft und die Prognosen besonders schwer.

Absatzschwäche und Zölle treffen Mercedes-Benz und BMW

30. + 31. Juli

Mercedes und BMW kämpfen mit Absatz und Zöllen

jh München

Gute Nachrichten aus der deutschen Autoindustrie sind selten geworden. Die Konjunkturschwäche in wichtigen Märkten, der verschärfte Preiswettbewerb, die hohen Zölle der USA und die Investitionen in die Elektromobilität fordern ihren Tribut. Dass der Absatz von Mercedes-Benz zuletzt weiter gesunken ist, ist seit dem 7. Juli bekannt. Wie sich das auf den Umsatz und vor allem auf das Ergebnis auswirkt, berichtet der Stuttgarter Autohersteller am kommenden Mittwoch. Am selben Tag veröffentlicht auch die Porsche AG ihren Halbjahresbericht, BMW folgt einen Tag später.

Im zweiten Quartal dieses Jahres verkaufte Mercedes-Benz rund 547.000 Pkw und Transporter (Vans). Das waren 9% weniger als von April bis Juni im Jahr zuvor. Dagegen erzielte BMW einen ganz leichten Zuwachs von 0,4% auf etwa 621.000 Pkw. Das lag daran, dass die Marke Mini um ein Drittel zugelegt hat. Die neue Modellfamilie ist jetzt voll verfügbar. Der Absatz der Marke BMW verlor jedoch 2,6%. Für die Quartalszahlen klang das Management von Mercedes-Benz vor kurzem auf einer Vorabveranstaltung (Pre-Close Call) vorsichtig, wie die Analysten der UBS festgestellt haben. Sie rechnen damit, dass die Konsensschätzungen für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr um 5 bis 10% sinken werden. Sie erwarten aber nicht, dass BMW mit dem Ebit im Autogeschäft enttäuschen wird. In den ersten drei Monaten war die Marge dieses Segments auf 6,9 (i.V. 8,8)% geschmolzen. Das liegt am oberen Ende der Spanne von 5 bis 7%, die der Vorstand anpeilt.

Prognose ohne hohe Autozölle

Die Ebit-Marge (ohne Sondereffekte) des Segments Cars von Mercedes-Benz rutschte von Januar bis März auf 7,3 (9,0)% ab. Die für 2025 angestrebten 6 bis 8% hat der Vorstand Ende April nur mit der Einschränkung bestätigt, dass die erhöhten Zölle der USA für Autoimporte aus der EU nicht berücksichtigt seien. Der Vorstand von BMW hat in seinem Ausblick lediglich die Zölle der USA berücksichtigt, die bis zum 12. März in Kraft waren. Der zusätzliche Zoll von 25% zu den zuvor erhobenen 2,5% für die Einfuhr von Autos gilt erst seit dem 3. April. Harald Wilhelm, Finanzvorstand von Mercedes-Benz, sagte damals, ein Importzoll von 27,5% für Autos würde die Marge des Segments Cars in diesem Jahr um rund 3 Prozentpunkte senken.