Gold und Rohstoffe

Das gelbe Metall steht für Sicherheit

Während massiver Krisen wie Kriege zieht der Goldpreis für gewöhnlich an. Phasen steigender Leitzinsen waren hingegen nach einer Analyse der Helaba in der Vergangenheit kein guter Einstiegszeitpunkt für Gold.

Das gelbe Metall steht für Sicherheit

Viele Lenker von Mischfonds wie Bert Flossbach oder Peter E. Huber investieren immer auch mit einem kleineren, aber signifikanten Anteil ihrer verwalteten Gelder in Gold. Denn Gold steht für Sicherheit und Stabilität. Brechen die Märkte ein oder kommt es in der Welt zu einer massiven Krise oder einem Krieg wie gerade in der Ukraine, so profitiert Gold davon. Nachdem russische Truppen in die Ukraine einmarschiert sind, ist denn auch der Goldpreis über die Marke von 1 900 Dollar je Feinunze geklettert.

Phasen steigender Leitzinsen waren hingegen nach einer Analyse der Helaba in der Vergangenheit kein guter Einstiegszeitpunkt für Gold. Zwar profitiere das Edelmetall von der rekordhohen Inflationsdynamik sowohl im Euroraum als auch in den USA. Zugleich beflügele dies aber die Zinserwartungen der Anleger.

Kommt es an den Märkten zu großen Verwerfungen, wirkt Gold vielfach als Stabilitätsanker. So hat der Goldpreis in den Jahren 2000 bis 2003, als an den Aktienmärkten die Dotcom-Blase platzte, zugelegt. Nicht zuletzt wirkt Gold als Stabilitätsanker in Zeiten einer Hyperinflation, wenn die Notenbanken die Geldpresse anwerfen und immer mehr Papiergeld drucken.

Um in Gold zu investieren, gibt es für Anleger mehrere effiziente Produkte. Am bekanntesten ist hierzulande Xetra-Gold. Bei diesem Produkt sind die Goldbestände direkt physisch hinterlegt. Zudem sind die An- und Verkaufskosten dieser Exchange Traded Commodity (ETC) in der Regel niedrig. Zudem eröffnet Xetra-Gold auch deutschen Privatanlegern steuerliche Vorteile: Nach einer Haltezeit von zwölf Monaten sind Kursgewinne steuerfrei. Auf Sicht eines Jahres hat Xetra-Gold 10,1 % an Wert zugelegt, über drei Jahre beträgt das Plus 12,0 % p.a. In den vergangenen zehn Jahren kam Xetra-Gold allerdings nur auf eine Performance von 2,2 % im Jahr.

Der Ausbruchs des Kriegs in der Ukraine hat zunächst zu einem kräftigen Preisanstieg bei Öl und Gas geführt. Zuvor sind im Zuge der konjunkturellen Erholung nach dem Schock durch die Pandemie die Preise für Erdgas und Öl bereits massiv geklettert. Und die Rally der Energiepreise hat ja wesentlich mit zum Anstieg der Inflation beigetragen. Entsprechend hat auch die ETC des Anbieters Wisdom Tree auf die Rohölsorte Brent Crude (vergleiche Tabelle) auf Jahressicht um 75,4 % zugelegt. Darüber hinaus haben auch Aktienfonds und -ETFs, die in die großen Öl- und Energieunternehmen investieren, hohe Gewinne erzielt. Doch schwanken die Preise für Öl und Gas im Zeitablauf stark. Daher hat zum Beispiel der Blackrock World Energy Aktienfonds auf Sicht von zehn Jahren gar einen Wertverlust von 0,7 % pro Jahr erlitten.

Eine Prognose, ob die Energiepreise weiter steigen werden oder sich etwas entspannen dürften, ist äußerst schwierig. Dies hängt nicht zuletzt von der weiteren Entwicklung in der Ukraine ab. Solange Krieg geführt wird, dürften die Energiepreise eher weiter zulegen. Vor diesem Hintergrund ist es natürlich auch schwer einzuschätzen, wie sich die Kurse von Öl-ETCs oder Energieaktien weiter entwickeln werden. Auch die Analysten sind hier höchst unterschiedlicher Meinung. Investoren, welche die Gefahr weiter steigender Ölpreise als hoch einschätzen, sollten aber in ihrem Portfolio durchaus Öl-ETCs oder Energiefonds beimischen.

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