Marktbericht

Deutsche Bank verliert 8,5 Prozent

Infolge von Befürchtungen über eine schwere Finanz- und Bankenkrise sind zum Wochenschluss Bankenaktien und Immobilientitel eingeknickt.

Deutsche Bank verliert 8,5 Prozent

wrü Frankfurt

Zum Wochenschluss sind an den Aktienmärkten wieder Befürchtungen über eine schwere Finanz- und Bankenkrise aufgeflammt. Zum einen wurden erneut Gefahren erörtert, die von der massiven Straffung der Geldpolitik weltweit für Banken entstehen könnten. Zum anderen herrschte Furcht vor einem Übergreifen der Probleme bestimmter Banken auf andere Institute. In diesem Umfeld sackte der Kurs der Deutschen Bank in der Spitze um 14,9% ab. Die Aktie schloss um 8,5% ermäßigt bei 8,54 Euro. Commerzbank verloren 5,5% auf 8,88 Euro. Der Kurseinbruch bei Europas Banken war so stark, dass Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte: „Das Bankensystem ist stabil in Europa.“ Und die Deutsche Bank sei eine sehr profitable Bank.

Zu massiven Kursverlusten kam es erneut bei Immobilienaktien, die neben den höheren Zinsen für Immobilienkredite auch unter den rückläufigen Preisen am Immobilienmarkt, leiden. Die Aktie des Wohnimmobilienunternehmens Vonovia verlor 4,7% auf 16,69 Euro, während Aroundtown 10,3 % auf 1,47 Euro einbüßten. TAG Immobilien gaben um 4,6% auf 5,70 Euro nach. In diesem Umfeld wiesen die meisten Standardwerte Verluste auf, und der Dax schloss um 1,7% ermäßigt auf 14957 Punkten. Der MDax büßte 2,9% auf 26484 Zähler ein. Der Euro Stoxx 50 verlor 1,8% auf 4131 Punkte.

Unter Druck standen vor allem auch zyklische Titel. Infineon verloren 4,8% auf 34,16 Euro, Daimler Truck 4,2% auf 29,53 Euro, Lanxess 5,9% auf 35 Euro und Fraport 5,9% auf 42,23 Euro. CTS Eventim gaben um 6,8% auf 54,40 Euro nach. Dahinter steckt die Befürchtung, dass die Turbulenzen im Bankensektor in Verbindung mit wahrscheinlich noch ansteigenden Leitzinsen zu einer Abschwächung der Konjunktur beitragen könnten.

Der neuerliche Stress an den Finanzmärkten schlug auf den Ölpreis durch. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent fiel im Tagesverlauf bis auf rund 73 Dollar zurück. Am späten Nachmittag erholte sich der Ölpreis wieder und lag am frühen Freitagabend bei rund 75 Dollar je Barrel.

Bundrendite schwankt stark

Auch der Anleihemarkt präsentierte sich äußerst volatil. Die Risk-off-Bewegung sorgte zunächst für einen Rückgang der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bis auf rund 2%. Im Verlauf des Nachmittags zog die Rendite dann aber wieder an und lag am frühen Abend bei 2,13%.

Am Devisenmarkt gab der Euro gegenüber dem Dollar deutlich nach. Am Abend gab es für einen Euro dann 1,0759 Dollar.

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