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Fed-Protokoll drückt Bundrenditen temporär

Die Renditen der Bundesanleihen haben nach Veröffentlichung des jüngsten Fed-Sitzungsprotokolls vorübergehend nachgegeben. Im späten Handel zogen sie aber wieder an.

Fed-Protokoll drückt Bundrenditen temporär

kjo Frankfurt

Die Renditen im Segment der Bundesanleihen haben am Donnerstag im frühen Handel zurückgesetzt. Marktakteure verwiesen zur Begründung auf das am Vortag vorgelegte Protokoll zur jüngsten Fed-Sitzung.

Angesichts der hohen Inflation in den USA zeichnet sich innerhalb der Notenbank eine breite Unterstützung für weitere Zinsschritte im Sommer ab. Wie aus dem Protokoll hervorgeht, standen bereits seinerzeit alle Währungshüter hinter der Anhebung um einen halben Prozentpunkt. Laut den Mitschriften waren die meisten Teilnehmer zudem der Meinung, dass bei den Sitzungen im Juni und Juli jeweils weitere Schritte in dieser Größe „wahrscheinlich angemessen“ sein dürften. Nach dem größten Zinssprung seit 22 Jahren liegt das geldpolitische Niveau nun in einer Spanne von 0,75 bis 1%. Die Währungshüter waren sich einig, dass die Wirtschaft sehr stark und der Arbeitsmarkt extrem angespannt sei. Zudem schätzten sie die Inflation als hoch ein, wobei die Risiken für eine Beschleunigung des Preisauftriebs sogar „nach oben gerichtet“ seien. Als Gründe führten die Währungshüter die Störung von Lieferketten und steigende Energiepreise infolge des Ukraine-Kriegs und der Corona-Lockdowns in China an.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel von 0,95% bis auf 0,89%. Abends lag die zehnjährige Bundrendite wieder bei 0,96%.