Anleihemärkte

Renditen der Bundes­anleihen geben deutlich nach

Nach dem EZB-Zinsbeschluss haben die Bundrenditen deutlich nachgegeben. Die EZB rechnet mit einem düsteren Konjunkturverlauf.

Renditen der Bundes­anleihen geben deutlich nach

kjo Frankfurt

Die Renditen der Bundesanleihen haben nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) nachgegeben. Nach einem Tageshoch von 2,21% vor dem Zinsbeschluss der EZB ging es bis auf ein Tagestief von 1,96% herunter und damit wieder unter die Marke von 2%. Am Abend lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe dann bei 1,97% nur knapp über dem Tagestief. Am Vortag lag die Rendite hingegen noch bei 2,12%.

Die EZB hatte den Leitzins erneut angehoben, und zwar um 75 Basispunkte. Damit stemmt sie sich gegen die Inflationsentwicklung im Euroraum. „Die EZB hatte kaum eine andere Wahl, als den Leitzins deutlich zu erhöhen. Deutlich meint 75 Basispunkte. Das wurde von den meisten Marktteilnehmern so erwartet, und so bot die Entscheidung keine Überraschung“, sagte Michael Hünseler, Leiter aktives Anleihemanagement bei der Meag, der Börsen-Zeitung. Allerdings deute die Erläuterung des Zinsentscheids auf eine verhaltenere Geldpolitik hin, als der Markt bisher einpreise. Es sei unverändert von einem weiteren Zinsschritt in Höhe von 50 Basispunkten bei der nächsten Sitzung im Dezember auszugehen, was den Leitzins auf 2,5% bringen werde „Dass es danach jedoch im selben Tempo weitergehen könnte, ist nun unwahrscheinlicher geworden“, so Hünseler. Die EZB geht von einem schwächeren Konjunkturverlauf in nächster Zeit aus. EZB-Chefin Christine Lagarde erwarte eine konjunkturelle Abschwächung im weiteren Jahresverlauf und zu Beginn des nächsten Jahres.

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