Einkaufsmanagerdaten

Dienstleister sorgen für Stimmung im Euroraum

Die endgültigen Einkaufsmanagerdaten deuten ein Mini-Wachstum im Euroraum an. Es sei allerdings noch zu früh, Rezessionsrisiken außer Acht zu lassen. Zumal der Schwung allein von den Dienstleistern kam.

Dienstleister sorgen für Stimmung im Euroraum

ba Frankfurt

Dank der besseren Laune der Dienstleister ist die Unternehmensstimmung im Euroraum zum Jahresanfang auf den höchsten Stand seit vergangenen Sommer geklettert. Erstmals seit Juni 2022 signalisiert der Einkaufsmanager­index (PMI) für die gesamte Privatwirtschaft zumindest ein Mini-Wachstum. Den endgültigen Zahlen zufolge ist der PMI Composite, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, um 1,0 auf 50,3 Punkte gestiegen, wie S&P Global am Freitag mitteilte. Ökonomen hatten den dritten Anstieg in Folge erwartet, aber mit einer Bestätigung der Erstschätzung von 50,2 Zählern gerechnet. Werte oberhalb der neutralen 50-Punkte-Marke signalisieren Wachstum.

Schwunggeber waren im Januar die Dienstleister, deren PMI mit 50,8 Punkten nach 49,8 im Dezember erstmals seit Juli 2022 wieder geringfügiges Wachstum signalisierte, wie es bei S&P Global hieß. Zurückzuführen sei dies in erster Linie auf die Abarbeitung der Auftragsbestände. Während sich der Auftragseingang nach sechsmonatigem Rückgang weitgehend stabilisierte, beschleunigte sich der Stellenaufbau. „Seit genau zwei Jahren steigen die Beschäftigtenzahlen im Eurozone-Dienstleistungssektor nun bereits ununterbrochen“, betonte S&P Global. Zudem verbesserten sich die Geschäftsaussichten weiter, und der Kostendruck gab von hohem Niveau aus etwas nach.

Wenn das Wachstum minimal sei. deute es darauf hin, „dass die Region einer Rezession entgehen könnte“ – Rezessionsrisiken dürften allerdings immer noch nicht außer Acht gelassen werden, sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei S&P Global. Vor allem seien die Auswirkungen der höheren Zinssätze auf das Wirtschaftswachstum noch nicht in ganzem Umfang spürbar, und viele Unternehmen stützten sich auf volle Auftragsbücher. „Für einen robusteren Aufschwung muss die Nachfrage erst wieder in Schwung kommen, und in dieser Hinsicht ist es besorgniserregend, dass die Auftragseingänge im Januar weiter zurückgegangen sind“, mahnte Williamson.