Handelsdeal mit USA hebt Stimmung bei Chinas Exporteuren
Handelsdeal mit USA hebt Stimmung bei Chinas Exporteuren
Privater Einkaufsmanagerindex Caixin Industrie zieht stark an
nh Schanghai
Chinas privater Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist nach einem überraschend kräftigen Anstieg im Juni wieder ins Expansionsterritorium zurückgekehrt. Der am Dienstag verbreitete Caixin/S&P China Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) klettert von 48,3 auf 50,4 Punkte. Werte oberhalb der sogenannten Expansionsschwelle deuten auf eine Steigerung der Aktivität im Sektor im Vergleich zum Vormonat hin.
Diskrepanz zum offiziellen PMI
Die Entwicklung des vor allem auf mittelständische Privatfirmen fokussieren Index zeigt einen auffälligen Unterschied zur offiziellen Einkaufsmanagererhebung des Pekinger Statistikbüros vom Vortag. Hier wird nur ein geringfügiger Anstieg von 49,5 auf 49,7 Punkte ausgewiesen. Damit verharrt der amtliche Index zum dritten Monat in Folge unterhalb der Expansionsmarke.
Ursächlich für die starke Diskrepanz zwischen den Stimmungsbarometern dürften die aus dem Handelsstreit zwischen China und den USA resultierenden erratischen Geschäftsbedingungen bei einer Vielzahl von kleineren exportorientierten Unternehmen sein. Zwischen April und Juni waren die gegenseitig verhängten Strafzölle stark hochgesetzt und dann wieder zurückgefahren worden, und hatten entsprechend auf die Stimmungslage bei chinesischen Exporteuren abgefärbt.
Erratische Bewegungen
Beim Teilindex zu neuen Exportaufträgen sieht man erratische Bewegungen, wobei Vorzieheffekte eine Rolle spielen. Diese hatten den Caixin PMI im April stark angeschoben und auf bis zu 50,4 Punkte gebracht. Im Mai kam es zu einem steilen Abfall auf 48,3 Punkte. Neue handelspolitische Absprachen zwischen Peking und Washington im Juni tragen nun zu einer Reduzierung der Unsicherheit bei und heben die Stimmung.
Schwacher Preistrend
Abseits der Exportkomponenten zeigt die neue Erhebung indes einige Sorgenpunkte im Verarbeiten Gewerbe auf, die das Geschäftsklima insgesamt belasten. Die Teilindizes zur Beschäftigung, dem Trend bei Input- und Output-Preisen, sowie der Inventarentwicklung zeigen nach unten. Zudem zeichnen sich beim Indikator für Lieferkettenlogistik Probleme in Form von und Transporthindernissen und verlängerten Lieferzeiten ab.