Mehr Betriebe gegründet als aufgegeben
Mehr Neugründungen als Betriebsaufgaben
ba Frankfurt
In Deutschland sind im ersten Quartal zwar mehr größere Betriebe gegründet worden als im Jahr zuvor. Es wurden aber auch mehr Betriebe vollständig aufgegeben, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) steht dem Anstieg der Gründungen von 11,4% im Jahresvergleich auf rund 36.500 Betriebe ein Zuwachs der vollständigen Aufgaben von Betrieben mit größerer wirtschaftlicher Bedeutung um 10,0% auf rund 30.200 gegenüber.
Die Gesamtzahl der Gewerbeanmeldungen, zu denen neben den Neugründungen auch Betriebsübernahmen, Umwandlungen und Zuzüge aus anderen Meldebezirken zählen, nahm im ersten Quartal im Jahresvergleich um 2,1% auf rund 206.100 zu. Die Neugründungen allein legten um 2,9% auf rund 171.500 zu.
Die Zahl der Gewerbeabmeldungen bei den Gewerbeämtern wiederum lag in den ersten drei Monaten mit rund 175.000 um 2,7% über dem Vorjahresniveau. Neben den vollständigen Gewerbeaufgaben, die um 4,0% auf rund 142.300 kletterten, zählen dazu auch Betriebsübergaben, Umwandlungen oder Fortzüge in andere Meldebezirke.
Weniger Gründungen und Insolvenzen im Euroraum
Im Euroraum wiederum wurden im ersten Quartal 5,5% weniger Unternehmen gegründet als im vorherigen Quartal. Zum Jahresende gab es allerdings noch einen Zuwachs von 2,2% zum Vorquartal. Eurostat meldet zudem einen Rückgang der Insolvenzanmeldungen von 2,2% im Startabschnitt. Im vierten Quartal gab es noch ein Minus von 0,1%.
Im Quartalsvergleich und bezogen auf sämtliche EU-Mitglieder zeigten Zypern (+9,8%), Litauen (+8,9%) und Kroatien (+4,2%) den lebhaftesten Gründungszuwachs. Die stärksten Rückgänge meldeten die Niederlanden (–38,4%), Rumänien (–32,3%) und Spanien (–16,1%).
Volatile Zahlen
Bei den Insolvenzanmeldungen verzeichneten Griechenland (+35,9%), Schweden (+22,7%) und Estland (+20,4%) die stärksten Anstiege. Die kräftigsten Rückgänge gab es in Zypern (–70,0%), Malta (–66,6%) und Lettland (–21,0%). Allerdings, so schränken die Luxemburger Statistiker ein, „sind die vierteljährlichen absoluten Zahlen der Insolvenzen in kleinen Ländern sehr niedrig, und die niedrigen Zahlen können die Indizes sehr volatil machen, wie es bei Zypern und Malta der Fall ist“.
Bezogen auf die Wirtschaftszweige sank die Zahl der Unternehmensregistrierungen in allen Wirtschaftszweigen. Die stärksten Rückgänge gab es dabei im Baugewerbe, im Handel sowie bei Information und Kommunikation. Auch bei den Insolvenzanmeldungen waren mit Ausnahme von Verkehr und Konstruktion sämtliche Bereiche betroffen.