Konjunktursorgen haben am Dienstag die europäischen Aktienmärkte belastet. Der Dax sank unter die Schwelle von 14000 Punkten bis auf 13887 Zähler, ehe er sich erholte und mit einem Minus von 0,5% bei 14125 Punkten schloss. Der Euro Stoxx 50 gab 0,2% auf 3832 Zähler ab. Händler sagten, die hohe Inflation, der Ukraine-Krieg und die Folgen der Sanktionen gegen Russland für die europäische Wirtschaft sowie die Angst vor einer konjunkturellen Abschwächung in China infolge der Lockdown-Maßnahmen lasteten auf dem Aktienmarkt.

Auch die globale Fondsmanagerumfrage von Bank of America zeigte, dass die Investoren von Rezessionsangst umgetrieben werden. Befragt nach den größten Risiken für die Finanz­märkte nannten 26% der Be­fragten eine globale Rezession. Die Fonds haben die Befürchtung, dass die zunehmend restriktiven Zentral­banken die Konjunktur ab­würgen könnten: „Falkenhafte Notenbanken“ (25%) und die Inflation (21%) folgen auf den Plätzen 2 und 3 der genannten größten Risiken. Der Ukraine-Krieg, in der Umfrage vom März noch mit 44% an der Spitze, liegt mit 16% nur noch auf dem vierten Rang.

Belastet wurden die Aktienmärkte auch von den anziehenden Ölpreisen. Die Notierung der Nordseesorte Brent stieg um 4,3% auf 102,72 Dollar, getrieben von der teilweisen Aufhebung von Mobilitätsbeschränkungen in Schanghai. Die Erholung der Aktienmärkte setzte am Nachmittag ein, nachdem die amerikanischen Inflationsdaten vom März veröffentlicht worden waren. Sie stabilisierten auch die Staatsanleihenmärkte. Die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe, die zunächst mit 0,88% auf den höchsten Stand seit dem Jahr 2015 gestiegen war, lag zuletzt 3,5 Stellen unter Vortagesniveau bei 0,78%, die zehnjährige US-Rendite lag am Abend nach einem Hoch von 2,835% zuletzt 9 Stellen niedriger bei 2,69%.

Berichte Seiten 13 und 20