Automotive wird international zur Krisenbranche
Restrukturierung
Automotive wird international zur Krisenbranche
sar Frankfurt
Der Automotive-Sektor entwickelt sich weltweit zur Krisenbranche. In einer Befragung von mehr als 370 Restrukturierungsexperten in den USA, der EMEA-Region und Asien haben zwei Drittel die Automobilindustrie als am stärksten krisengefährdet eingestuft, zeigt die „Turnaround & Transformation Survey“ von AlixPartners. In Deutschland ist die Skepsis um einiges größer: 96% der hierzulande Befragten halten Probleme in der Automobilbranche im laufenden Jahr für besonders wahrscheinlich.

Zu einer ähnlichen Einschätzung gelangten kürzlich bereits die Mitglieder der Gesellschaft für Restrukturierung TMA Deutschland. Sie stuften die Krisenanfälligkeit von Automotive-Betrieben in einer Umfrage durchgängig als hoch oder sehr hoch ein. Unter den Industriesektoren, welche die von Alix Partners befragten Restrukturierer als besonders anfällig einstufen, rangiert die Automobilbranche vor Einzelhandel und verarbeitender Industrie.
Restrukturierer rechnen mit Lieferkettenstörungen
Die deutschen Restrukturierungsexperten gehen dabei einhellig davon aus, dass geopolitische Störungen zu mehr notleidenden Unternehmen führen werden. Mehr als zwei Drittel der Befragten rechnen mit mehr Unterbrechungen der globalen Lieferketten in den nächsten zwölf Monaten.
Für Unternehmen, die vor einer Restrukturierung stehen, ist nach Ansicht der Befragten die Liquiditätsbeschaffung das häufigste Problem. Mehr als 60% der Umfrageteilnehmer rechnen mit steigenden Kapitalkosten, in Deutschland sind es sogar 71%. Neue Finanzierungen seien „schwierig und teuer“, sagt Jens Haas, Co-Head Turnaround und Restrukturierung bei Alix Partners in der DACH-Region. Dies gelte „insbesondere für diejenigen, die sie am dringendsten benötigen.“