Bundesfinanzminister Lars Klingbeil macht den Ökonomen Jens Südekum zu seinem persönlichen Berater. Der 49-jährige Professor für International Economics an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität wird Beauftragter für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und Klingbeil in makroökonomischen Fragen beraten. Südekum, der ebenfalls SPD-Mitglied ist, soll dabei ehrenamtlich und unabhängig arbeiten und wird den Angaben zufolge nicht Mitarbeiter des Finanzministeriums.

Klingbeil betonte, Südekum werde mithelfen, wichtige europäische Impulse zu setzen. Der SPD-Chef verwies zugleich aber auch auf die Rolle des Ökonomen als einer der Architekten des 500 Mrd. Euro-Sondervermögens für Infrastruktur. Südekum habe „den Weg für massive Investitionen, verbunden mit den notwendigen Strukturreformen, aufgezeigt“, erklärte der Finanzminister seine Wahl.

Südekum, der seit 2020 auch schon im Wissenschaftlichen Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums sitzt, hat unter anderem auch schon die EU-Kommission, die OECD und die Welthandelsorganisation WTO beraten. Mit seinen Plädoyers für eine aktive Industriepolitik und eine Reform der Schuldenbremse stand er stets im Gegensatz zu Lars Feld, den der frühere Finanzminister Christian Lindner zu seinem Berater gemacht hatte.

Der neue Berater von Klingbeil erklärte, er wolle in seiner neuen Rolle einen Beitrag leisten, „damit die Investitionen und Strukturreformen schnell spürbare Verbesserungen für Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger bringen“. Es gehe darum effizient zu handeln. Der Niedersachse war 2022 auch schon Kandidat für den Sachverständigenrat Wirtschaft gewesen. Auf die Personalie hatte sich die Ampel aber nicht einigen können.