Die verschärften Sanktionen gegen Russland haben am Montag zu einem Kollaps der Finanzmärkte des Landes geführt. Die russische Währung sackte um bis zu 25% bis auf 110,77 Rubel pro Dollar ab und lag am Abend bei 104,54 Rubel pro Dollar. Die Liquidität dürfte allerdings extrem dünn gewesen sein, was die Aussagekraft der Kursdaten teilweise einschränkt. Auch die Staatsanleihen des Landes stürzten ab. So fiel die im Mai 2026 fällige Dollar-Anleihe mit dem Kupon von 4,75% um 42 Prozentpunkte auf 39%. Ihre laufende Verzinsung schnellte von 10,4% auf 31,9% hoch.

Auch russische Aktien wurden aus den Depots gefegt, wobei der Handel durch die Schließung der Moskauer Börse nur eingeschränkt möglich war. Im Xetra-Handel verlor der Lyxor MSCI Russia ETF 51,3%. Die ADRs der hart von Sanktionen getroffenen Sberbank büßten in London 74% ein, die der Gazprom sackten um 52,5% ab. Der Dax gab im frühen Handel bis auf 14107 Punkte nach, setzte sich dann aber deutlich von seinem Tief ab und schloss mit einem Minus von 0,7% bei 14461 Zählern.

Europaweit standen Banken, die unter Sorgen über die Folgen der Sanktionen litten, unter Druck. Ihr Stoxx-Branchenindex büßte 4,5% ein. Erneut brachen vor allem Aktien von Instituten mit hohem Russland-Engagement ein, darunter Raiffeisenbank (–14%) und Société Générale (–9,9%). Rüstungsaktien profitierten von der angekündigten Erhöhung der Militärausgaben. Hensoldt gewannen 42,6%, Rheinmetall 24,8 % und Thyssenkrupp 11,4%.

Die Energiepreise setzten ihren Höhenflug fort. Der Erdgaspreis am niederländischen Knotenpunkt TTF stieg bis auf 125 Euro je Megawattstunde und lag am Abend mit einem Plus von 13,2% bei 104,75 Euro. Der auslaufende April-Kontrakt der Nordseesorte Brent lag zwischenzeitlich mit einem Plus von 7,3% bei 105,07 Dollar.

Berichte Seiten 4, 7, 13 und 20