Atomenergie

Boris Johnson ist sein politischer Instinkt abhandengekommen. Die Klimaziele seiner Regierung sind nicht mehr zu erreichen, doch er hält eisern daran fest. Wer dafür bezahlen soll, bleibt unklar.

Angesichts der Abhängigkeit von russischem Gas und Öl prüft die Bundesregierung eine Laufzeitverlängerung für Atommeiler. Die grün geführten Ministerien lehnen dies nun in einer gemeinsamen Erklärung ab.

Seit der Invasion Russlands in der Ukraine gibt es in der deutschen Energiepolitik keine Denkverbote mehr. Erforderlicher Pragmatismus sollte jedoch nicht als Trendwende missverstanden werden.

Seit Dezember 2019 ist Rafael Grossi Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation. Von seinem diplomatischen Fingerspitzengefühl hängt viel ab – nicht nur wegen des Krieges in der Ukraine.

Den aktuellen Plänen der ostdeutschen Landesregierungen zufolge soll der Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich verstärkt werden. Fraglich ist allerdings, ob sich das in der genannten Zeit auch umsetzen lässt.

Die EU-Kommission hat ihre Taxonomie-Pläne zur grünen Klassifizierung von Atomenergie und Erdgas weitgehend unverändert gelassen. Die Reaktionen – auch in Deutschland – fielen erwartungsgemäß sehr unterschiedlich aus.

Die EU-Kommission hat den delegierten Rechtsakt zur Taxonomie ohne wesentliche Änderungen zum Entwurf beschlossen. Die ablehnende Haltung der Bundesregierung ist ebenso unverändert. Wie sie sich zu dem Beschluss der EU-Kommission verhält, ist offen.

Ungeachtet der zum Teil heftigen Kritik bleibt die Europäische Kommission bei ihrer Ankündigung, Investitionen in die Atomenergie- und Erdgas-Infrastruktur als „nachhaltig“ einzustufen. Die Brüsseler Behörde legte am Mittwoch ihre endgültigen Pläne vor.

Wie reagiert der Kapitalmarkt auf eine grüne Einstufung von Atomenergie und Erdgas? Selbst wenn der delegierte Rechtsakt der EU-Kommission ins Leere läuft, würde dies an der Beschädigung der Taxonomie nichts ändern.

Den endgültigen Vorschlag zum Umgang mit Atomenergie und Erdgas in der Taxonomie will die EU-Kommission am nächsten Mittwoch veröffentlichen. Finanzmarktkommissarin Mairead McGuinness macht wenig Hoffnung, dass an den umstrittenen Plänen noch groß etwas geändert wird.

Mit der geplanten grünen Klassifizierung von Atomkraft und Erdgas zielt die EU-Kommission auf die Versorgungssicherheit ab, beschädigt aber nur die Glaubwürdigkeit der Taxonomie, die vor einem ersten wirklichen Realitätscheck steht.

Der Streit, welche Energiearten neben den Erneuerbaren noch gefördert werden sollen, beschäftigt auch die Ampel weiter: Nach Worten von Jens Geier, Chef der SPD-Europaabgeordneten, läuft es aktuell darauf hinaus, dass sich die Bundesregierung beim...

Die neue Bundesregierung will auf deutliche Rückstände in der Klimapolitik mit einem Sofortprogramm reagieren. Ein erstes Gesetzespaket soll bereits im April beschlossen werden.

Die von der EU-Kommission geplante Einstufung von Atom- und Gaskraftwerken als „nachhaltig“ kommt in der Fondsbranche nicht gut an. Die Bundesregierung befürwortet zumindest die von Brüssel vorgeschlagene grüne Klassifizierung von Gaskraftwerken.

Die von der EU-Kommission geplante Einstufung von bestimmten Atom- und Gaskraftwerken als „nachhaltig“ sorgt in Europa für kontroverse Debatten. Doch für ein Veto gelten hohe Hürden.

Wenn die COP26 in Glasgow zu Ende ist, wird es im EU-Parlament darum gehen, den Gesetzgebungsprozess des großen Klimapakets „Fit for 55“ voranzutreiben. Zu den dann entscheidenden Abgeordneten, die in der Klimapolitik besonders einflussreich sind, gehören auch eine Handvoll Deutsche.

Es ist eine Mär, dass Atomstrom billig ist. Es ist teuer Atomkraftwerke zu bauen, billig sie zu betreiben und teuer sie abzureißen.