Aufsichtsratsitzung

Commerzbank erhöht Vorsorge wegen Krieg nicht

Im Gegensatz zur Deutschen Bank sieht der Aufsichtsrat der Commerzbank den Krieg in der Ukraine nicht als Grund an, die Vorsorge für Kreditausfälle zu erhöhen.

Commerzbank erhöht Vorsorge wegen Krieg nicht

lee Frankfurt

Im Gegensatz zu ihrer größten Wettbewerberin im Heimatmarkt sieht die Commerzbank derzeit offenbar keine Notwendigkeit, infolge des Ukraine-Kriegs zusätzliche Vorsorge zu treffen. Auf der turnusmäßigen Aufsichtsratsitzung am Mittwoch wurden die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges zwar thematisiert, eine etwaige Anpassung der Vorsorge für Kreditausfälle jedoch nicht erörtert.

Die Deutsche Bank hatte in der vergangenen Woche angekündigt, die Risikovorsorge im laufenden Quartal um 100 Mill. auf 250 bis 300 Mill. Euro aufzustocken, was mehr als der Hälfte der für das gesamte Vorjahr getroffenen Vorsorge von 500 Mill. Euro entspricht (vgl. BZ vom 18. März). Die Commerzbank hatte für 2021 ein Risikoergebnis von –570 Mill. Euro verbucht und zusätzlich als sogenanntes Top-Level-Adjustment 523 Mill. Euro Vorsorge für zu erwartende Effekte aus der Corona-Pandemie getroffen. Wie die Commerzbank auf ihrem Investorentag öffentlich machte, liegt ihr direktes Exposure in Russland und der Ukraine bei weniger als 0,5% des Gesamtexposures. Hinzu kommt ein Exposure mit Russland-Bezug von rund 0,6 Mrd. Euro, hauptsächlich aus Vorfinanzierungen für Rohstoffexporte.