650 Millionen Euro

Deutsche Bank kauft mehr Aktien zurück

Die Deutsche Bank will mehr Kapital an ihre Aktionäre ausschütten. Doch mit dem neuen Aktienrückkaufprogramm ist es nicht getan, um die versprochenen Ziele zu erreichen.

Deutsche Bank kauft mehr Aktien zurück

Aktionäre bekommen mehr Geld

Deutsche Bank erhöht Dividende und kauft weitere Aktien zurück

phh Frankfurt

Vor knapp einem Jahr hat Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing Investoren versprochen, bis 2025 über Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe 8 Mrd. Euro auszuschütten. In einer Telefonschalte zu den Geschäftszahlen für das dritte Quartal hatte Finanzvorstand James von Moltke angedeutet, dass unter Umständen Spielraum für weitere 3 Mrd. Euro bestünde.

Bislang hat die Deutsche Bank von den versprochenen 8 Mrd. Euro seit 2021 erst rund 1,8 Mrd. Euro ausgeschüttet. Über Dividendenzahlungen flossen 2021 rund 413 Mill. Euro. Ein Jahr später folgten nach einer Dividendenerhöhung von 20 auf 30 Cent pro Aktie weitere rund 620 Mill. Euro. Hinzu kommen 750 Mill. Euro aus den beiden angekündigten Aktienrückkäufen 2022 und 2023.

Deutsche Bank erhöht Dividende

Auch in diesem Jahr wird die Deutsche Bank wieder eine höhere Dividende zahlen. Auf der Hauptversammlung will sie ihren Aktionären 45 Cent je Aktie vorschlagen, was rund 900 Mill. Euro entspricht. Für 2025 stellt die Bank ihren Anteilseignern 1 Euro pro Aktie in Aussicht. Im Rahmen der Bilanzpressekonferenz kündigte die Bank auch ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über 675 Mill. Euro an, das von der EZB genehmigt wurde. Dabei dürfte es aber nicht bleiben, da von den bis 2025 versprochenen 8 Mrd. Euro aktuell noch rund 4,6 Mrd. Euro offen sind.

Eigene Recherche

Die Commerzbank schüttet bis 2024 – also ein Jahr früher – insgesamt nur 3 Mrd. Euro aus. Die italienische Unicredit-Mutter der HypoVereinsbank will in diesem Zeitraum hingegen 16 Mrd. Euro an ihre Aktionäre zurückgeben – absolut betrachtet also deutlich mehr als die Deutsche Bank. An der Börse ist die Unicredit auch deutlich mehr wert, nachdem die Aktie im vergangenen Jahr um gut 85% auf rund 24,40 Euro gestiegen ist. Die Marktkapitalisierung der Italiener von aktuell rund 46,1 Mrd. Euro ist fast doppelt so hoch wie die der Deutschen Bank, die rund 24,5 Mrd. auf die Waage bringt. Die Commerzbank kommt auf 13,2 Mrd. Euro.

Setzt man die Ausschüttungsversprechen der jeweiligen Bank in Relation zu deren aktuellem Börsenwert, hellt sich das Bild der Deutschen Bank etwas auf. Die sich daraus ergebende „Ausschüttungsrendite“, also eine Dividendenrendite ergänzt um Aktienrückkäufe, liegt mit 32,6% auf Augenhöhe mit der Unicredit, die aktuell auf rund 35% kommt. Die Quote der Commerzbank beträgt 22,7% – Zahlen, auf die die Deutsche Bank sicherlich lieber blickt als beispielsweise auf die Eigenkapitalrendite. Hier verspricht die Bank bis 2025 lediglich 10%.

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