Ukraine-Krieg

Deutsche Bank überprüft IT-Strukturen

Die Deutsche Bank hat ihr Technologiezentrum in Russland einem Stresstest unterzogen und sieht die Sicherheit des Geschäftsbetriebs als gewährleistet an. Es gibt mehrere IT-Standorte weltweit.

Deutsche Bank überprüft IT-Strukturen

sto Frankfurt

Die Deutsche Bank hat wegen des Ukraine-Kriegs ihre IT-Strukturen mit Blick auf die Sicherheit des Geschäftsbetriebs überprüft. Die „Financial Times“ hatte berichtet, dass das russische Technologiezentrum einem Stresstest unterzogen worden sei. Die Bank teilte auf Anfrage mit, dass „die betriebliche Ausfallsicherheit gründlich“ geprüft worden sei und man zuversichtlich sei, dass der tägliche Betrieb des Handelsgeschäfts „nicht beeinträchtigt“ werde. Ferner hieß es: „Wir haben keinen Code und keine Daten im russischen Technologiezentrum untergebracht.“

Grundsätzlich hat die Deutsche Bank wie auch andere Großbanken ihre IT-Systeme auf mehrere Standorte in der Welt so verteilt, dass die einzelnen Anwendungen auch immer auf andere Orte übertragen werden können, um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Es gibt auch IT-Standorte in Indien, Singapur, Hongkong, New York, Berlin und Großbritannien.

Natürlich werde „die Invasion in der Ukraine Auswirkungen auf die Bank haben, wie auf viele andere Unternehmen auch“, hieß es weiter. In Russland sind 1500 Mitarbeiter in der IT beschäftigt. Das ist etwa ein Zehntel der weltweiten IT-Mannschaft. Es sind aber nur noch halb so viel wie vor drei Jahren, als zusätzlich auch noch externe Dienstleister für die Deutsche Bank im Einsatz waren. Die IT-Sicherheit ist derzeit wegen des Kriegs und der Sanktionen eines der Themen, weswegen die Aufsicht im engen Kontakt mit den Banken steht.

Notfallpläne

Erst im Dezember hatte die Deutsche Bank ein neues Büro am Weißen Platz in Moskau eröffnet, wohin die Bank umgezogen war. Das Finanzinstitut hatte bereits kurz nach dem Angriff der Russen auf die Ukraine erklärt, dass sich die Bank auf diverse Szenarien vorbereitet und Notfallpläne erstellt habe. Seit 2015 wurde das Engagement in Russland deutlich reduziert. Der Offenlegungsbericht der Deutschen Bank weist per Ende 2020 für die Ukraine eine Ausfallkredithöhe von netto 269 Mill. Euro aus und für Russland ein Exposure at Default von 1,041 Mrd. Euro.