Im Duell mit der UBS hat sich die Credit Suisse einen gewaltigen Rückstand eingehandelt. Das zeigt sich überdeutlich in den aktuellen Quartalszahlen. Die UBS hat am Dienstag mit 2,1 Mrd. Dollar den höchsten Dreimonatsgewinn seit 2007 ausgewiesen. Bei der Konkurrenz resultierte ein Verlust von 273 Mill. sfr. Ausschlaggebend für diesen eklatanten Leistungsunterschied sind die Unterschiede in den Geschäftsmodellen. Die Credit Suisse geht traditionell größere Risiken ein, was sich am stärksten in den stark schwankenden Erträgen der Investment Bank zeigt. Im ersten Quartal 2021 hatte die Credit Suisse in dieser Sparte eine Ertragszunahme um 80% verzeichnet. Bei der UBS gingen die Einnahmen um 7% zurück. Im vorliegenden Quartalsergebnis sind die Vorzeichen umgekehrt (UBS +28%, Credit Suisse −50%). Ähnliches gilt auch für die Vermögensverwaltung, in der Credit Suisse im Berichtsabschnitt aufgrund der schwierigeren Marktbedingungen einen Einnahmenrückgang von 44% verbuchen musste, während die UBS das Vorjahresniveau halten konnte.

Die extremen Ertragsausschläge der Credit Suisse sind Gift für den Aktienkurs. Der Börsenwert der Bank liegt mit gut 17 Mrd. sfr weit unter dem ausgewiesenen Eigenkapital (44 Mrd. sfr). Die Börsenbewertung der UBS liegt mit 60 Mrd. sfr dagegen leicht höher als das Eigenkapital. Unmittelbar nach der Finanzkrise im Jahr 2009 hatte die Börse Credit Suisse mit 58,3 Mrd. sfr noch höher als die UBS bewertet (57,1 Mrd. sfr). Dieser Vergleich zeigt eindrücklich, wie weit die Schere zwischen den beiden Banken in den vergangenen zwölf Jahren auseinandergegangen ist.

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