Finanzierungsrunde

Smartphone-Bank Vivid holt Softbank an Bord

Die Berliner Smartphone-Bank Vivid Money hat ihre Bewertung innerhalb von weniger als einem Jahr mehr als verdoppelt und holt Softbank als Investor an Bord. Beim Konkurrenten N26 ermittelt derweil die Staatsanwaltschaft.

Smartphone-Bank Vivid holt Softbank an Bord

sp Berlin

Die Berliner Smartphone-Bank Vivid Money hat den japanischen Technologieinvestor Softbank an Bord geholt. Das teilte das 2019 gegründete Fintech am Montag mit. Die 100 Mill. Euro schwere Finanzierungsrunde wird von Softbank und den beiden Bestandsinvestoren Greenoaks Capital sowie Ribbit Capital angeführt. Die Bewertung liegt bei 775 Mill. Euro und hat sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. In der Series B hatte Vivid im Frühjahr 2021 unter der Führung von Greenoaks 60 Mill. Euro zu einer Bewertung von 360 Mill. Euro eingesammelt. Die Series A über 15 Mill. Euro im November 2020 hatte Ribbit angeführt.

Mit dem frischen Kapital will Vivid in Wachstum investieren und dazu sowohl die derzeit 300 Köpfe starke Belegschaft ausbauen als auch das Produkt wie das Marketing verbessern. Seit der letzten Finanzierungsrunde hat sich die Zahl der Kunden nach eigenen Angaben auf 500000 verfünffacht. Allerdings wird das Konto nicht von allen Anwenderinnen und Anwendern aktiv genutzt. Die Erträge sind im vergangenen Jahr dennoch auf das 25-Fache gestiegen, wie das Fintech mitteilt.

Vivid Money ist in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien aktiv. Das Fintech bietet nicht nur die klassischen Funktionen eines Girokontos. Kunden können in der App auch ihr Geld in Aktien, Fonds und andere Finanzprodukte anlegen. Außerdem kann man via Vivid auch in Kryptowährungen investieren. Trotz des jüngsten Abschwungs von Bitcoin, Ethereum und anderen Coins in den vergangenen Wochen sei das Interesse an Kryptowährungen ungebrochen, sagte Mitgründer Artem Iamanov, der Vivid zusammen mit Co-Founder Alexander Emeshev zu einer „Super-App“ ausbauen will.

Ermittlungen gegen N26

Während Vivid frisches Geld einsammelt, hat die Berliner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Führungskräfte der größten Berliner Neobank N26 aufgenommen, wie das „Handelsblatt“ am Wochenende als Erstes berichtete. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns zu Vermutungen und Spekulationen nicht äußern können“, hieß es dazu am Montag auf Anfrage bei N26. Dem Unternehmen lägen keine Informationen zu aktuellen oder laufenden Ermittlungen vor. Hintergrund der Untersuchung ist wohl der Missbrauch von N26-Konten für kriminelle Zwecke. „Meldungen von potenziell betrügerischen Konten nehmen wir sehr ernst und folgen bei der Erfassung potenzieller Betrugsfälle strengen regulatorischen Vorgaben“, heißt es dazu bei N26. Auch der Umgang mit Konten, bei denen es Hinweise auf kriminelle Aktivitäten gebe, folge einem festgelegten Regelprozess, sagte eine Sprecherin.