Finanzmarktkalender20. und 21. März

Warten auf Signale der Fed

Die US-Notenbank wird bei der kommenden Sitzung ihres Offenmarktausschusses (FOMC) die Zinspause fortsetzen und neue Prognosen veröffentlichen. Die Fed könnte auch Hinweise darauf liefern, wann die erste Zinssenkung seit 2020 zu erwarten ist.

Warten auf Signale der Fed

Warten auf Signale der Fed

Die Zinspause, die von der US-Notenbank nach der letzten Leitzinserhöhung im Juli 2023 eingelegt wurde, dürfte kommende Woche fortgesetzt werden. Gespannt warten Analysten aber auf die neuen Konjunktur- und Zinsprognosen, die nach der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) veröffentlicht werden.

Von Peter De Thier, Washington

20. und 21. März

Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank Federal Reserve wird am Mittwoch das fünfte Mal in Folge auf einen Zinsschritt verzichten und den
Zielkorridor für den Tagesgeldsatz unverändert bei 5,25 bis 5,5% belassen. Das
ist die übereinstimmende Überzeugung von Analysten, die frühestens bei der FOMC-Sitzung im Mai mit der ersten Lockerung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie rechnen, eine Zinssenkung im Juni oder Juli aber für wahrscheinlicher halten.

Neue Signale und Prognosen

Im Mittelpunkt werden daher kommende Woche die Signale stehen, die mit Blick auf weitere Sitzungen von der Abschlusserklärung und der anschließenden Pressekonferenz von Notenbankchef Jerome Powell ausgehen. Beachtung werden Ökonomen aber auch den neuen Konjunktur- und Zinsprognosen schenken, die das FOMC alle drei Monate aktualisiert. Im Dezember hatten die Währungshüter anhand der „Dot Plot“-Grafik für 2024 Zinssenkungen um insgesamt 75 Basispunkte prognostiziert. Bleibt es bei dieser Prognose und setzt die Notenbank den Leitzins erst im Juni um 25 Basispunkte herunter, dann blieben noch vier Sitzungen, um zwei weitere kleine Zinsschritte zu beschließen. Unterdessen haben Powell sowie andere Vorstandsmitglieder wiederholt darauf hingewiesen, dass der Beginn der Zinswende ebenso wie die Häufigkeit und der Umfang der anvisierten Lockerungen streng datenabhängig sein werden.

Ermutigend ist aus deren Sicht die Entwicklung des PCE-Preisindex. Die Jahresrate des PCE-Deflator – das bevorzugte Inflationsmaß der Fed – fiel laut Handelsministerium im Januar gegenüber dem Vormonat von 2,6% auf 2,4% und an der Kernrate gemessen, die volatile Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, von 2,9% auf 2,8%. Die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung werden schon daran erkennbar, dass noch im September 2023 Werte von 3,6% und 3,4% gemessen worden waren.

Noch ein weiter Weg bis zum Inflationsziel von 2%

Aus Sicht der Fed ist der PCE-Index aussagekräftiger, weil er die Preisentwicklung bei tatsächlich erworbenen Waren und Dienstleistungen erfasst. Bei dem ebenfalls wichtigen Verbraucherpreisindex lassen vergleichbare Erfolge noch auf sich warten. So stieg die Jahresrate des CPI im Februar im Vormonatsvergleich von 3,1% auf 3,2%. Die Kernrate gab von 3,9% auf 3,8% nach.

Zwar handelt es sich um deutliche Fortschritte gegenüber den 9,1%, die im Juni 2022 gemessen wurden. Dennoch ist es ein weiter Weg bis zum Inflationsziel von 2%, und einige Experten meinen, dass angesichts der hartnäckig hohen Lebensmittelpreise und Wohnkosten „die letzte Meile bis zum Inflationsziel“ die schwierigste sein wird. Die übrigen Prognosen dürften wenig verändert sein. So hatten die Währungshüter im Dezember für 2024 eine Arbeitslosenquote von 4,1%, eine Wachstumsrate von 1,4% und einen Rückgang der Jahresraten der PCE-Preisindizes auf 2,4% vorausgesagt.

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