Geschäftsjahr 2022

Hohe Erwartungen an Deutsche Bank

Am kommenden Donnerstag präsentiert die Deutsche Bank ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 – und wenn man den Prognosen der Analysten von Goldman Sachs Glauben schenken darf, dann wird das in vielerlei Hinsicht herausfordernde Jahr für die Deutsche Bank rückblickend nicht nur ein ordentliches, sondern womöglich sogar ein gutes werden.

Hohe Erwartungen an Deutsche Bank

Von Philipp Habdank, Frankfurt

Am kommenden Donnerstag präsentiert die Deutsche Bank ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 – und wenn man den Prognosen der Analysten von Goldman Sachs Glauben schenken darf, dann wird das in vielerlei Hinsicht herausfordernde Jahr für die Deutsche Bank rückblickend nicht nur ein ordentliches, sondern womöglich sogar ein gutes werden.

Das dürfte zwar weniger für die Investmentbanker gelten, deren zuletzt schlechter laufende Geschäfte Medienberichten zufolge in diesem Jahr zu niedrigeren Boni führen dürften. Bei den Händlern der Deutschen Bank ist die Stimmung hingegen umso besser. Sie konnten nach Schätzung der Analysten die Ertragsverluste aus dem M&A-, Eigenkapitalmarkt- und Fremdkapitalmarktgeschäft kompensieren. Im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren ist die Deutsche Bank traditionell sehr aktiv. 2022 dürfte die Bank stark von der hohen Volatilität an den Zins- und Währungsmärkten und der damit verbundenen hohen Kundennachfrage nach Absicherungsprodukten profitiert haben. Unter dem Strich prognostizieren die Analysten für die Investmentbank sogar leicht wachsende Erträge.

Neben den Händlern dürften sich aber vor allem die Firmenkundenbanker zu den Gewinnern des Jahres 2022 zählen. Seit Jahren stagnieren die Erträge der Unternehmerbank, in der die Deutsche Bank ihr Firmenkundengeschäft bündelt, bei rund 5,2 Mrd. Euro. Für das Geschäftsjahr 2022 prognostizieren Analysten jedoch einen kräftigen Ertragssprung auf mehr als 6 Mrd. Euro. In der Unternehmerbank könnten sich damit die jahrelangen Bemühungen um Zusatzgeschäft mit Firmenkunden in messbaren Erträgen niederschlagen. Die Deutsche Bank dürfte allerdings auch stark von dem gestiegenen Zinsniveau profitiert haben, speziell bei kurzfristigen, variabel verzinsten Krediten.

Aktie im Aufwind

Auch die Privatbank sehen die Analysten mit Blick auf die Erträge im Plus. Die ruckelnde IT-Integration der Postbank scheint sich nicht negativ in den Erträgen bemerkbar zu machen. Einzig im Asset Management sind die Erträge den Analysten zufolge gesunken.

Da die Deutsche Bank ihre Kosten insgesamt so gut im Griff habe wie zuletzt 2009 und die Risikokosten nur moderat gestiegen seien, könnte die Bank womöglich sogar ihr selbstgestecktes Eigenkapitalrenditeziel von 8 % erreichen. „Wir sehen uns auf Kurs, unsere zentralen Finanzziele zu erreichen“, sagte Finanzchef James von Moltke Anfang des Jahres im Interview mit der Börsen-Zeitung. Die Aktionäre sind jedenfalls optimistisch. Der Aktienkurs der Deutschen Bank bewegt sich seit Oktober konstant aufwärts und notierte zuletzt bei rund 12 Euro.

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