USA

Wall-Street-Banken legen Quartals­zahlen vor

Am Freitag veröffentlichen die Citigroup, J.P. Morgan, Morgan Stanley und Wells Fargo Zahlen für das dritte Quartal. Trotz der Flaute im M&A-Geschäft könnte es positive Überraschungen geben.

Wall-Street-Banken legen Quartals­zahlen vor

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Freitag, 14.10.

Mit den Zahlen für das dritte Quartal

warten zum Wochenschluss die US-Banken Citigroup, J.P. Morgan Chase, Morgan Stanley sowie Wells Fargo auf. Angesichts der sich eintrübenden Konjunkturaussichten infolge der geldpolitischen Straffung in den USA haben die Aktien der Wall-Street-Institute seit Jahresbeginn fast ein Drittel ihres Wertes verloren.

Damit haben sie sich schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt, was vor allem dem Einbruch des M&A-Geschäfts geschuldet sein dürfte, das den großen Adressen des Investment Banking in anderen Jahren ordentliche Gewinne beschert. Angesichts der tektonischen Verschiebungen des globalen Zinsumfelds mussten viele Vorhaben auf Eis gelegt werden, weil es an einer soliden Berechnungsgrundlage für die Finanzierung fehlt. Ein weiterer Faktor, der die Quartalsgewinne der Banken belasten dürfte, ist das von steigenden Preisen und steigenden Zinsen geprägte Umfeld, in dem ein Teil der Firmen und Privatkunden ihre Kredite voraussichtlich nicht planmäßig zurückzahlen können. Den damit einhergehenden Anstieg der Kreditausfälle haben die US-Banken jedoch bereits in ihrer Kreditrisikovorsorge abgebildet. Im Gegensatz zu den hiesigen Instituten, die mit stolzgeschwellter Brust auf die hohe Qualität ihres Kreditbuchs verweisen, haben Citigroup, J.P. Morgan Chase und Morgan Stanley bereits im zweiten Quartal hohe Rückstellungen getätigt. Zudem stehen den negativen Effekten der massiven Zinserhöhungen in den USA auf die Rückzahlwahrscheinlichkeit von Krediten auch positive Auswirkungen gegenüber, etwa bei den Zinseinnahmen.

Nicht wenige Marktbeobachter halten es daher für möglich, dass positive Überraschungen bei der Ergebnisentwicklung den Kursen der Bankaktien auf die Sprünge helfen könnten. Der Citigroup trauen die Analysten laut Informationsportal Marketscreener im Schnitt einen Gewinn von 1,53 Dollar pro Aktie zu. Das wäre zwar ein erheblicher Rückgang im Vergleich zu den im von der Auflösung von Kreditrisikovorsorge geprägten Vorjahreszeitraum erzielten 2,15 Dollar. Schon damals hatte die Prognose jedoch mit 1,76 Dollar deutlich darunter gelegen. Auch bei J.P. Morgan Chase liegt die Konsensschätzung mit 2,92 Dollar pro Aktie unter dem Vorjahreswert von 3,74 Dollar. Morgan Stanley werden pro Aktie 1,51 Dollar zugetraut, nach 1,98 Dollar im Vorjahr.