Aktienmarkt

Ausverkauf setzt sich fort

Der Ausverkauf am Aktienmarkt hat sich am Montag fortgesetzt. Schwäche zeigten Sektoren wie Immobilien und Technologie.

Ausverkauf setzt sich fort

ku Frankfurt

Nach dem starken Verlusten vom Freitag hat sich am Montag der Ausverkauf am Aktienmarkt fortgesetzt. Der Dax sank in der Spitze bis auf 13380 Punkte, damit auf sein Tief vom Mai. Den Handel beendete er mit einem Abschlag von 2,4% bei 13427 Zählern. Der Euro Stoxx 50 sackte um 2,7% auf 3503 Punkte ab.

Am Freitag waren in den USA neue Inflationsdaten veröffentlicht worden, die höher ausfielen als erwartet. Die Verbraucherpreise hatten im Mai um 8,6% zugelegt. Nun wird mit einem noch forcierteren Vorgehen der US-Notenbank Federal Reserve und im Gefolge auch anderer Zentralbanken zur Bekämpfung der Geldentwertung gerechnet, wobei das Vorgehen der Notenbanken und die hohen Energiekosten die Volkswirtschaften in die Rezession treiben dürften. Die Analysten der Fondsgesellschaft Raiffeisen Capital Management zeigen sich derweil skeptisch, dass die Aktienmärkte das sich verschlechternde fundamentale Umfeld schon ausreichend eingepreist haben. Kurzfristige kräftige Kurserholungen wie beispielsweise An­fang Mai seien ein fester Bestandteil des Abwärtstrends, erwarten sie.

Stark unter Druck gerieten die Immobilienwerte. Der Sektor gilt als besonders anfällig für Zinserhöhungen. Die im MDax vertretene TAG Immobilien verzeichnete einen Kurssturz von 12,5% auf 12,48 Euro. Die Analysten der britischen Barclays stuften den Titel gleich um zwei Stufen von „Overweight“ auf „Underweight“ herab. Im Dax büßten Vonovia 5,8% auf 30,86 Euro ein.

Zu den wenigen Lichtblicken zählten Rheinmetall, die zeitweise einen Anstieg von rund 2% aufwiesen. Später setzten allerdings Verkäufe ein, so dass die Aktie mit 203 Euro auf dem Niveau der vorigen Börsensitzung schlossen. Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs nahmen die Beobachtung der Aktie auf und rieten zum Kauf, bei einem Kursziel von 298 Euro. Der Konzern profitiere als wichtigste Ausrüster der Bundeswehr von dem neuen „Superzyklus der Verteidigungsinvestitionen“. Fest zeigten sich auch Brenntag mit einem Plus von 3,2% auf 70,70 Euro, nachdem das Unternehmen seine Prognose angehoben hatte.

Schwäche zeigten auch die Technologieaktien. So verbilligten sich Infineon um 6,8% auf 24,83 Euro. Unter Druck gerieten auch die oft zum Technologiesektor gezählten Titel der Unternehmen, die besonders von der Pandemie profitiert hatten. So rutschten Delivery Hero um 12,5% auf 33,28 Euro ab und Hello­fresh um 5,8% auf 31,30 Euro. Der Laborausrüster Sartorius, der sich im Rahmen der Pandemie stark entwickelt hatte, verzeichnete ein kräftiges Minus von 4,9% auf 322 Euro.

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