Aktienmarkt

Bankentitel stürzen ab

Der Verkauf von großen Aktienpaketen durch einen Finanzinvestor hat am Dienstag die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank stark unter Druck gesetzt.

Bankentitel stürzen ab

ku Frankfurt

Stark unter Druck gerieten am Dienstag die deutschen Bankentitel. So stürzten Deutsche Bank um 9,4 % auf 10,81 Euro ab. Commerzbank gaben um 8,5 % auf 6,42 Euro nach. Wie bekannt wurde, platzierte die Investmentbank Morgan Stanley über Nacht zwei Pakete über jeweils mehr als 5 % der Aktien der beiden Banken bei institutionellen Investoren. Dem Vernehmen nach soll es sich bei dem Verkäufer um den Vermögensverwalter Capital Group handeln, dem Verwalter des 165 Mrd. Dollar schweren Fonds Europacific Growth Fund.

Nach einem Rückgang unter die Marke von 14000 Punkten hat sich der Dax am Dienstagnachmittag wieder erholt. Den Handel beendete er mit einem kleinen Minus von 0,5% bei 14125 Punkten. Der Euro Stoxx50 verzeichnete einen Abschlag von 0,2% auf 3832 Zähler.

Händler sagten, die hohe Inflation, der Ukraine-Krieg und die Folgen der Sanktionen gegen Russland für die europäische Wirtschaft sowie die Angst vor einer konjunkturellen Abschwächung in China infolge der Lockdown-Maßnahmen lasteten auf dem Aktienmarkt. Ein weiterer Be­lastungsfaktor sei der Ölpreis, der am Dienstag wieder deutlich anzog. Im Tagesverlauf sackte der Dax bis auf 13887 Punkte ab. Er grenzte jedoch nach der Veröffentlichung von US-Inflationsdaten seine Verluste ein. Die amerikanischen Verbraucherpreise sind zwar im März um 8,5% gestiegen, sie lagen damit auf dem höchsten Stand seit Ende 1981, kamen aber in etwa im Rahmen der Erwartungen herein. Zuvor waren Spekulationen aufgekommen, gemäß denen die Inflation noch stärker aus dem Ruder gelaufen sein könnte. Zuvor war der ZEW-Index, der auf Umfragen unter Börsenprofis über deren Erwartungen zur Lage der deutschen Wirtschaft basiert, um 1,7 auf −41 Punkte gefallen. Damit fiel der Index besser aus als erwartet, denn Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf −48 Punkte gerechnet.

Im MDax waren Wacker Chemie sehr fest mit einem Kursanstieg von 3,6% auf 167,90 Euro. Die Analysten der britischen Investmentbank Barclays haben das Kursziel für die Aktie deutlich angehoben. Sie sehen in den höheren Stromkosten in China und der Wiederbelebung der Solarproduktion in Europa einen wichtigen Kurstreiber für Wacker.

Schwach präsentierten sich am Dienstag die Immobilienwerte, die unter der Aussicht auf weiter steigende Zinsen leiden. So gaben Vonovia um 2,5% auf 39,97 Euro nach, LEG um 2,6% auf 103,30 Euro und Adler Group um 9,2% auf 11,33 Euro.

Ein leichtes Plus von 1,5% auf 5,51 Pfund verzeichneten die Aktie der britischen Fluggesellschaft Easyjet. Das Unternehmen zeigt sich zuversichtlich, dass sich im Sommer ein Flugangebot fast auf dem Niveau von 2019 realisieren lässt.