Märkte am Mittag

Dax startet mit Aufschlägen in die neue Woche

Angetrieben von China und Hoffnungen auf ein Ende der Zinserhöhungen in den USA präsentierte sich der Dax am Montag fester. Im Fokus standen Auto-Werte.

Dax startet mit Aufschlägen in die neue Woche

Teils deutliche Kursgewinne an den asiatischen Börsen haben am Montag dem deutschen Aktienmarkt Schwung verliehen. Der Leitindex Dax stieg um 0,6% auf 15.935,27 Punkte und machte damit seine am Freitag erlittenen Verluste fast vollkommen wett. Insgesamt verlief der Handel in ruhigen Bahnen, da die Wall Street wegen eines Feiertages geschlossen bleibt und daher Impulse aus den USA fehlten. Für den MDax ging es um 0,7% auf 28.019,76 Zähler nach oben. Der EuroStoxx 50 zog um 0,9% an.

Spekulationen auf ein Ende der Zinserhöhungen in den USA nach eher durchwachsenen US-Arbeitsmarktdaten hätten die Märkte in Asien nach oben geschoben, schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Zudem sende der angespannte chinesische Immobiliensektor leichte Entspannungssignale. Der Projektentwickler Country Garden hat Medienberichten zufolge einen Zahlungsaufschub durch die Gläubiger erhalten. Zunächst sei also ein drohendes Übergreifen der Krise auf den Finanzsektor ein bisschen weiter nach hinten geschoben worden.

Trotz der Kursgewinne zu Wochenbeginn bewege sich der Dax weiter in seiner bewährten "Ping-Pong-Zone" zwischen 15.750 und 16.000 Punkten, fuhr Molnar fort. "Es fehlt einfach an den nötigen Impulsen, um den Index aus dieser Verankerung zu heben."

Auto-Werte fester

Europaweit und auch hierzulande stabilisierten sich Autowerte nach dem Kursrutsch am Freitag. So legten die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) um 0,7% zu und die Papiere von BMW gewannen 0,9%. Die Anteilsscheine von Mercedes-Benz stiegen um 1,2%. Die Branche steht in dieser Woche mit der Automobilmesse IAA in München im Fokus. Dort zeigt BMW zum ersten Mal ein seriennahes Auto seiner vollelektrischen "Neuen Klasse", die 2025 auf den Markt kommt. Ein Händler wertete dies als potenziell positiv für die Stimmung.

Unter den weiteren Gewinnern im Dax zogen die Aktien von Siemens nach einem positiven Analystenkommentar um gut 1% an. Der Experte Nicholas Green von Bernstein Research rät, im aktuellen Umfeld auf Unternehmen zu setzen, die in den Bereichen Elektrotechnik sowie Automatisierung und Software aktiv sind. Hier sei Siemens am breitesten aufgestellt.

Die Liste der Dax-Gewinner führte vorübergehend Vonovia mit einem Plus von bis zu 2,5% an. Deutschlands größter Immobilien-Konzern profitierte dabei von einer Hochstufung der US-Bank Morgan Stanley, die die Aktien auf "Equal-Weight" von zuvor "Underweight" setzte. Im Handelsverlauf schmolz das Kursplus auf einen halben Prozentpunkt zusammen. Allerdings fliegt der Wert Mitte September aus dem Eurostoxx 50, was sich dann kursmäßig eher negativ bemerkbar machen sollte.

BVB rutscht ab

Nach einer Anteilsaufstockung durch den Großaktionär Klaus-Michael Kühne ging es für die Papiere des Chemikalienhändlers Brenntag um 1% nach oben. Das Brenntag-Management steht unter dem Druck von aktivistischen Investoren, die eine Aufspaltung des Konzerns favorisieren. Brenntag will als Reaktion darauf die beiden Sparten Essentials und Specialties zunächst unabhängiger aufstellen.

Die Anteilsscheine von Borussia Dortmund sackten um knapp 5% ab und waren damit das klare Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax. Der BVB hatte am Wochenende gegen Aufsteiger 1. FC Heidenheim einen bereits sicher geglaubten Sieg aus den Händen gegeben und war damit auf Platz neun der Tabelle der Fußball-Bundesliga abgerutscht. Beim Debüt des neu verpflichteten Bundesliga-Torschützenkönigs Niclas Füllkrug kam Dortmund gegen Heidenheim trotz eines Blitzstarts nur zu einem 2:2 (2:0). Das hat den Anlegern vor der Länderspiel-Pause die Laune vermiest.

Die boomende Nachfrage nach dem Adipositas-Medikament Wegovy trieb dagegen Novo Nordisk auf ein frisches Rekordhoch. Die Titel des dänischen Arzneimittelherstellers sprangen in der Spitze um 2,3% nach oben, nachdem der Konzern das Abnehm-Präparat am Montag auch in Großbritannien auf den Markt gebracht hat. Novo Nordisk hatte vergangene Woche den französischen Luxuskonzern LVMH zwischenzeitlich als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen Europas überholt.