Aktienmarkt

Dax büßt Dynamik ein

Europas Börsen haben sich angesichts der in der kommenden Woche anstehenden EZB-Sitzung und des Auftakts der Berichtssaison am Dienstag gebremst entwickelt. Gerresheimer gerieten indes unter Druck.

Dax büßt Dynamik ein

xaw Frankfurt

Nach seinem Rekordspurt zum Wochenstart hat der Dax seine Dynamik am Dienstag wieder eingebüßt. Der deutsche Leitindex schloss gegenüber dem Vortag nahezu unverändert auf 15790 Punkten. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,1% auf 4091 Zähler nach.

Die Anleger hielten sich auch mit Blick auf die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche zurück. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte für den Termin zuletzt eine Änderung des Ausblicks für die Entwicklung von Leitzinsen und Anleihekaufprogrammen in Aussicht gestellt. Die Währungshüter hatten sich in der vergangenen Woche bereits eine neue Strategie verordnet und steuern künftig unter anderem ein mittelfristiges Inflationsziel von glatt 2% an. Derweil standen auch US-Inflationsdaten im Fokus. Auf den überraschend starken Anstieg der Verbraucherpreise für den Juni reagierten die Börsen aber gelassen.

Nach Ansicht von Marktstrategen dürfte zudem der Verlauf der Berichtssaison für das zweite Quartal richtungsweisend für den Aktienmarkt werden. Am Dienstag legten unter anderem die beiden US-Großbanken J.P. Morgan und Goldman Sachs Zahlen vor. Beide Institute vermeldeten Gewinnsprünge – ihre Aktien legten im frühen Handel in New York allerdings den Rückwärtsgang ein. Die Investoren beurteilten unter anderem kritisch, dass die Erlöse der Geldhäuser aus Handelsaktivitäten zurückgegangen waren.

Unter den Einzelwerten am deutschen Markt zeigten sich Gerresheimer mit einem Minus von 8,9% auf 89,35 Euro auffällig. Zwar trieb die anhaltend hohe Nachfrage nach Injektionsfläschchen, Spritzen und Spezialampullen für Medikamente den Umsatz des Verpackungsspezialisten im zweiten Geschäftsquartal an. Doch unter dem Strich stand gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von knapp 3%.

Dagegen lagen Rational mit einem Plus von 3,1% auf 818,60 Euro an der Spitze des MDax, nachdem das Bankhaus Metzler das Kursziel für den Großküchenausrüster deutlich von 850 auf 950 Euro angehoben hatte. Die Analysten rechnen mit einer fortgesetzten Erholung im zweiten Halbjahr, nachdem das Geschäft während der Pandemie unter Restaurantschließungen gelitten hatte.

Äußerst fest entwickelten sich auch SGL Carbon, die den SDax mit einem Plus von 17% auf 9,03 Euro anführten und damit den höchsten Stand seit Ende 2018 markierten. Der monatelange steile Aufwärtstrend der Aktie des Kohlenstoffspezialisten war Ende Juni etwas ins Stocken geraten, nun trieb ein optimistischer Ausblick für das Gesamtjahr den Titel wieder an.