Märkte am Mittag

Dax rutscht zum Mittag unter Vortagsniveau

Dass der US-Kongress in letzter Sekunde einen Haushaltsstopp durch eine befristete Einigung hat vermeiden können, hat zunächst für Optimismus an den europäischen Märkten gesorgt, der aber nicht lange anhielt. Zum Mittag waren Dax und Euro Stoxx 50 im Minus.

Dax rutscht zum Mittag unter Vortagsniveau

Der Dax ist am Montag leicht positiv in den Oktober gestartet. Gestützt darauf, dass sich im US-Haushaltsstreit in letzter Sekunde wieder ein vorläufiger Kompromiss gefunden hat, legte der Dax zunächst im frühen Handel um rund 0,5% auf 15.476 Zähler zu. Dann gab der deutsche Leitindex jedoch nach um zum Mittag verzeichnete er gegenüber Vortagsniveau ein Minus von 0,2% bei 14.354 Zählern Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete ein kleines Minus von 0,3% auf 4.162 Punkte.

Der Dax könnte also auf zuletzt zwei Erholungstage einen dritten Gewinntag folgen lassen. Börsianern zufolge bringt es vorübergehend etwas Erleichterung, dass eine drohende Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung bis Mitte November vertagt wurde. Demokraten und Republikaner hatten sich am Wochenende im Repräsentantenhaus auf einen Übergangsetat geeinigt, was am Montag auch an den New Yorker Börsen einen positiven Handelsstart erwarten lässt.

Laut den Experten der ING Bank richten sich die Blicke nun auf Kommentare von US-Notenbankern, die am Montag erwartet werden. Unter anderem werde deren Chef Jerome Powell an einer Diskussionsrunde teilnehmen, in der es neue Eindrücke zur künftigen Geldpolitik geben könne. "Die Zinsaussichten bleiben in den nächsten Wochen das A und O der Märkte", sagte ein Marktbeobachter. Auch Einkaufsmanagerindizes, darunter der ISM-Index für die US-Industrie, werden zu Wochenbeginn am Markt als relevant bezeichnet.

Fest zeigten sich gegen den Trend Vonovia mit einem Aufschlag von 1,5% auf 23,16 Euro. Die Analysten von Goldman Sachs haben das Kursziel auf 38 Euro erhöht. Fresenius büßten 2,6% auf 28,69 Euro ein. Konzernchef Michael Sen sagte in einem Interview, man untersuche gerade, ob die Staatshilfe wegen der hohen Energiekosten für die konzerneigene Helios-Klinikkette Auswirkungen auf Dividenden und Bonus-Zahlungen fürs Management habe.

Erleichterung hält in Tokio nicht lange

Die Erleichterung der Anleger in Japan über die Abwendung einer Haushaltssperre in den USA hat nicht lange gehalten. Der 225 Werte umfassende Tokioter Nikkei-Index baute am Montag seine anfänglichen Gewinne wieder ab und schloss 0,3% tiefer bei 31.760 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index gab 0,4% auf 2314 Zähler nach. Die Aktienmärkte in China blieben feiertagsbedingt geschlossen.

Am Devisenmarkt rückte die japanische Währung nahe an diejenige Marke von 150 Yen je Dollar heran, ab der Stützungsmaßnahme der Bank of Japan erwartet werden. Bis zum Mittag lag das Tagestief bei 149,82 Yen. Der Dollar zeigte sich mit Blick auf die Entschärfung des Streits um den US-Haushalt auch gegenüber anderen Währungen fest. Der Euro büßte 0,3% auf 1,0542 Dollar ein. Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries kletterte um 5 Ticks auf 4,6227%. Sie nähert sich damit dem in der vergangenen Woche markierten 17-Jahrestief.

Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude kletterte um 0,5% auf 92,66 Dollar je Barrel. In der vergangenen Woche war er allerdings zeitweise bis auf fast 98 Dollar gestiegen. Wegen des knappen Angebots hatte sich Rohöl binnen eines Quartals um ca. 30% verteuert.