Aktienmarkt

Dax rettet sich ins Plus

Die Sorgen der Anleger wegen des Gas-Lieferstopps, der Inflation und der trüben Konjunkturaussichten nehmen zu. Der Dax gab am Mittwoch nach.

Dax rettet sich ins Plus

ku Frankfurt

Der russische Lieferstopp von Erdgas an Polen und Bulgarien sowie ein schwacher Start an am US-Aktienmarkt haben am Mittwoch den europäischen Handel belastet. Der Dax rutschte zeitweise in die Verlustzone, rettete sich aber wieder in die Gewinnzone und beendete die Sitzung mit einem Anstieg von 0,3% bei 13794 Punkten. Der Euro Stoxx50 legte um 0,4% auf 3735 Zähler zu.

Belastet hat auch, dass die Stimmung der deutschen Konsumenten auf ein Rekordtief gefallen ist. Das Konsumbarometer des Nürnberger Marktforschers GfK gab um 10,8 Punkte auf minus 26,5 Zähler nach. Damit wurde der bisher tiefste Stand vom Frühjahr 2020 auf dem Höhepunkt des ersten Corona-Lockdowns noch einmal unterboten. Die GfK verwies zur Erläuterung auf den Ukraine-Krieg sowie die hohe Inflation, die die deutschen Verbraucher zunehmend stark belastet.

Das Geschehen am Aktienmarkt stand am Mittwoch im Banne zahlreicher Quartalsberichte. Bei den Anlegern kam das von der Deutschen Bank vorgelegte Quartalsergebnis nicht gut an, die Aktie büßte zwischenzeitlich mehr als 6% ein. Die Börsensitzung beendete sie mit einem Abschlag von 5,6% auf 9,55 Euro. Bemängelt wurden die Kosten des Konzerns, die mit 5,4 Mrd. Euro höher ausfielen als erwartet.

Demgegenüber kam die im MDax vertretene Commerzbank auf einen Kursanstieg von 1,3% auf 5,95 Euro. Das Institut scheint die operative Wende geschafft zu haben, im laufenden Jahr soll der Überschuss auf mehr 1 Mrd. Euro steigen.

Mercedes-Benz befestigten sich nach der Vorlage von Zahlen um 1,5% auf 63,88 Euro. Trotz des schwierigen Umfelds aus Chipkrise und Ukraine-Krieg hat der Konzern aufgrund der gestiegenen Preise und Kostensenkungsmaßnahmen blendend verdient. Für das laufende Jahr wurde eine bereinigte operative Marge am oberen Ende der bislang genannten Spanne avisiert. In den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Erlöse um 6% auf 34,9 Mrd Euro, der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern sogar um 19%. Im Pkw-Geschäft erreichte die Marge mit 16,4% ein für einen Autokonzern sehr hohes Niveau.

Der Kurs des Aromenherstellers Symrise legte um 5,7% auf 112,15 Euro zu. Die Aktie nimmt damit wieder Kurs auf ihr Zwischenhoch von Anfang April von knapp 116 Euro. Die Erlöse legten im ersten Quartal im Vorjahresvergleich um 15% auf fast 1,1 Mrd. Euro zu, aus eigener Kraft ergab sich ein Anstieg um 8,3%. Der optimistische Ausblick für das Gesamtjahr 2022 wurde von der Unternehmensführung bestätigt.

Im frühen Handel an der Wall Street stürzten Spotify um mehr als 12% ab. Der Online-Musikdienst enttäuschte mit seinem Geschäftsausblick.

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