Europas Aktienmärkte haben sich nach einem gebremsten Wochenauftakt am Dienstag schwungvoller gezeigt. Der Dax kletterte im frühen Handel bis auf rund 14200 Punkte und schloss mit einem Plus von 1,6% auf 14186 Zählern. Der Euro Stoxx 50 legte um 1,5% auf 3742 Punkte zu.

Insbesondere positivere Signale aus Asien hoben die Stimmung. So hatten chinesische Behörden ein Ende der strengen Corona-Gegenmaßnahmen in der Metropole Schanghai in Aussicht gestellt. Auch Konjunkturdaten aus den USA nahmen die Marktteilnehmer überwiegend positiv auf. So war der Einzelhandelsumsatz im April gegenüber dem Vormonat schwächer gestiegen als erwartet – bereinigt um Autokäufe stand aber ein überraschend deutliches Plus. Auch die Industrieproduktion zog an.

Dementsprechend zeigten sich die US-Benchmarks im frühen Handel an der Wall Street fest. Allerdings stand mit Walmart ein schwerer Einzelwert unter Druck. Die Aktie sackte nach der Eröffnung in New York um mehr als 8% ab, nachdem der Einzelhandelsriese für das abgelaufene Quartal einen Gewinnrückgang vermeldete und seine Jahresziele zusammenstrich. Dabei verwies das Unternehmen auf den Inflationsdruck und Lieferkettenprobleme.

Im Dax standen dagegen einige große Gewinner im Mittelpunkt. So stiegen Daimler Truck bis auf 29,13 Euro, was den höchsten Stand seit Ende Februar bedeutete; sie schlossen mit einem Plus von 6,5% auf 28,79 Euro. Der Lkw-Bauer hat die Belastungen durch Lieferschwierigkeiten und steigende Kosten im ersten Quartal unverhofft stark abgefangen und die Jahresziele für den Umsatz und das Ergebnis erhöht.

Unterdessen zogen Delivery Hero zeitweise um 7,8% an, gaben im Anschluss aber einen Teil ihrer Gewinne ab und beendeten den Handel noch mit einem Plus von 4,1% auf 30,88 Euro. Die Aktie des Konkurrenten Just Eat Takeaway zog in London um 5,6% auf 1768 Pence an. Vor wenigen Tagen hatten beide Titel noch Rekordtiefs markiert, nun erhielten sie durch einen positiven Analystenkommentar Aufwind. Das Investmenthaus Bryan Garnier empfiehlt die Papiere nun zum Kauf, nachdem es Delivery Hero zuvor mit „Neutral“ einstufte und bei Just Eat Takeaway zum Verkauf riet.

Derweil standen Adler Group erneut unter Druck, die Aktie brach um 12,5% auf 5,09 Euro ein. Der angeschlagene Immobilienkonzern hatte am Nachmittag mitgeteilt, dass KPMG nicht wie vorgesehen als Abschlussprüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Gesellschaft für das Geschäftsjahr 2022 zur Verfügung steht. Zuvor hatten bereits drohende Abschreibungen der Tochtergesellschaft Consus den Kurs belastet. Deren Aktie stürzte indes um 18,9% auf 86 Cent ab.