Devisenmarkt

Euro gibt gegen Dollar nach

Der Euro fällt auf den schwächsten Stand seit fast zwei Jahren. Beim russischen Rubel geht es rauf und runter.

Euro gibt gegen Dollar nach

wbr Frankfurt

Der Euro ist am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen. Investoren machten sich Sorgen über den Krieg in der Ukraine und die wirtschaftlichen Aussichten der Region. Die Gemeinschaftswährung notierte am Mittwochabend so tief wie zuletzt Ende Mai 2020 bei 1,1068 Dollar. Der Euro lag damit 0,5% tiefer als am Vortag. Marktbeobachter zweifeln mittlerweile daran, dass die EZB angemessen und rechtzeitig auf einen Energiepreisschock reagieren wird, und befürchten daher weitere Kursrückgänge beim Euro.

Am Markt stieg dagegen die Nachfrage nach Dollar, da nervöse Händler Sicherheit suchten. Auch der Schweizer Franken, der ebenfalls als sicherer Hafen gilt, schnitt gut ab. Der Euro fiel weiter in Richtung Parität auf 1,016 Franken und notiert damit so tief wie 2015. Im Gegensatz zum Franken haben die hohen Energiepreise trotz der geopolitischen Turbulenzen die Gewinne des sicheren Hafens des Yen begrenzt, da Japan den Großteil seiner Energie importiert. Am Mittwoch sank er um 0,6% auf 115,60 Yen pro Dollar.

Die Börse in Moskau blieb weiter geschlossen. Der Handel war eingestellt worden, nachdem die Sanktionen zu einem Einbruch des Rubel-Kurses geführt hatten. Die Volatilität war wie in den vergangenen Tagen sehr hoch. Die Währung blieb im Offshore-Handel außerhalb Russlands mit rund 106 Rubel pro Dollar weiter unter Druck, nachdem die Devise zu Beginn der Woche auf bis zu 120 Rubel pro Dollar gefallen war.

Russland hat nach Angaben von Reuters die Ausfuhr von ausländischem Bargeld im Wert von mehr als 10000 Dollar pro Person verboten. Präsident Putin will damit einen Abfluss von Kapital verhindern. Für den Rubel besteht aus Sicht der Commerzbank die Gefahr, dass er längerfristig vom globalen Devisenmarkt verbannt wird. „Derzeit muss man wohl den Rubelmarkt als de facto nicht existent bezeichnen“, da aktuell kein normaler Austausch von Rubel gegen andere Währungen stattfinde, so die Analysten.

Rohstoffgebundene Währungen wie der australische Dollar hielten sich gut, da die steigenden Preise für Öl, Gas, Kohle und Getreide Unterstützung boten. Die erste Zinserhöhung in Kanada seit 2018 führte zu einem Anstieg des kanadischen Dollar um 0,4% auf 1,1291 Loonie pro US-Dollar.