Devisen

Euro sackt auf tiefsten Stand seit 20 Jahren ab

Der Euro hat sich am Mittwoch nach dem erneuten Absturz auf ein 20-Jahres-Tief erholt. Das britische Pfund zeigt sich unterdessen weiterhin volatil.

Euro sackt auf tiefsten Stand seit 20 Jahren ab

xaw Frankfurt

Der Euro ist zur Wochenmitte gegenüber dem Dollar erneut auf den niedrigsten Stand seit 2002 gefallen. Zeitweise rutschte die Gemeinschaftswährung auf 0,9536 Dollar ab, erholte sich im Anschluss aber kräftig und wurde am Abend zu 0,9680 Dollar und damit 0,9% über Vortagesniveau gehandelt.

Auf der Stimmung lasteten dabei Konjunkturindikatoren aus der Eurozone: Das deutsche Konsumklima fiel auf ein Rekordtief, der in der September-Studie ermittelte Indexwert für Oktober fiel um 5,7 auf −42,5 Punkte. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) führte dies auf anziehende Energiepreise zurück. Auch Konjunkturindikatoren aus Italien und Frankreich trübten sich ein.

Der wirtschaftliche Ausblick weckt im Markt Skepsis darüber, ob die Europäische Zentralbank trotz der hohen Inflation bereit ist, die Zinsen noch deutlich anzuheben. Dagegen sieht die Commerzbank derzeit wenig Anlass, an der Bereitschaft der Federal Reserve zur weiteren aggressiven Bekämpfung der Teuerung zu zweifeln. Zum Dollar gebe es somit aktuell keine Alternative.

Das britische Pfund zeigt sich weiter volatil. Rutschte es im frühen Handel um 1,8% auf 1,0541 Dollar ab, notierte es am Abend um 1,1% verbessert auf 1,0851 Dollar. Die zuletzt angekündigten Steuersenkungen der Regierung in London wecken bei Marktteilnehmern Sorgen bezüglich der Nachhaltigkeit der Staatsfinanzen. Die Bank of England will indes bis Mitte Oktober mit Staatsanleihekäufen auf die heftigen Marktturbulenzen reagieren.

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