Aktien

FMC schockt Aktienmarkt mit Prognose

Die Aktie der Fresenius Medical ist am Donnerstag nach einer schockierenden Prognosesenkung abgestürzt. Der Dax legte um 0,9% zu.

FMC schockt Aktienmarkt mit Prognose

ck Frankfurt

Nach zunächst schwächerer Tendenz und einem Tief im Dax von 13091 Punkten hat sich der Aktienmarkt am Donnerstag im Verlauf erholt. Obwohl das US-BIP im zweiten Quartal überraschend um 0,9% gesunken ist, stieg der Index am Nachmittag bis auf 13289 Zähler und schloss mit einem Plus von 0,9% bei 13282 Zählern. Der Euro Stoxx 50 legte um 1,2% auf 3652 Punkte zu. Das Geschäft wurde von einer Vielzahl von Quartalsberichten ge­prägt.

Unter den berichtenden Unternehmen schlugen vor allem die beiden Fresenius auf die Stimmung. Unter anderem wegen Personalmangels in den USA senkte Fresenius Medical Care (FMC) ihre Prognosen. Das Unternehmen geht nun für das Ge­samtjahr von einem Rückgang des Konzernergebnisses im hohen Zehnprozentbereich sowie einem Umsatzwachstum am unteren Ende der bisher avisierten Spanne eines Wachstums im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Zudem kassierte FMC ihre Mittelfristziele. Die Aktie stürzte um bis zu 14,7% ab und schloss mit einem Verlust von 14,4% bei 37,43 Euro. Die Aktie der Mutter Fresenius, die ebenfalls ihre Jahresprognose reduzierte, büßte 8,2% ein.

Die Reaktionen der Analysten fielen unterschiedlich aus. So stufte die DZ Bank FMC mit einem von 73 auf 40 Euro gesenkten Fair Value von „Kaufen“ auf „Halten“ zurück. Das Institut erklärte, von dem stark ge­senkten Ausblick für das Jahr 2022 negativ überrascht zu sein, und senkte seine Gewinnschätzungen deutlich. Die Berenberg Bank wiederum hielt bei einem von 82,20 auf 76,79 Euro reduzierten Kursziel und ge­senkten Gewinnschätzungen an ihrer Kaufempfehlung fest. Das niedrigere Kursziel biete immer noch ein Aufwärtspotenzial von 71% und deute darauf hin, dass die Aktie nach wie vor erheblich unterbewertet sei.

Auch Airbus verstimmte den Markt. Wegen fehlender Triebwerke und weiterer Zulieferungen geht das Unternehmen davon aus, in diesem Jahr nur 700 statt 720 Flugzeuge ausliefern zu können. Die Aktie war mit einem Verlust von 2,9% der drittschwächste Dax-Titel. Heidelberg Cement verloren 0,1%. U. a. aufgrund höherer Energiekosten senkte das Unternehmen seine Prognose. Es rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Rückgang des Betriebsergebnisses im prozentual einstelligen Bereich.

Positive Akzente setzte der Autosektor. So gewannen Volkswagen 3,7%. Das Unternehmen erklärte, die operative Marge nun am oberen Ende der avisierten Spanne zu erwarten. In Mailand befestigten sich Stellantis um 4,9%. Das Unternehmen legte für das erste Halbjahr einen um 17% auf 88 Mrd. Euro gestiegenen Erlös sowie ein um 44% erhöhtes bereinigtes operatives Ergebnis von 12,4 Mrd. Euro vor.